Veränderungen
Es ist wieder Zeit für meinen dritten Rundbrief aus Crossroads in Kenia. Es gab in der Zwischenzeit einige Veränderungen, von denen ich euch mal erzählen möchte. Als erstens hat sich mein Wohnplatz geändert. Für die ersten Monate habe ich ja mit einer Fachkraft von coworkers und meinem Mit-Freilligen Felix in einer Wohnung gewohnt. Dann sind wir jedoch nach der Fertigstellung des Boys Hostels (wo die Jungs und die einheimischen Freiwilligen jetzt auch wohnen) dort hinein gezogen. Dort hatten wir ein Zimmer gemeinsam.
Warum hatten? Weil Felix vor zwei Wochen zurück nach Deutschland fliegen musste, wegen einiger Visum Probleme, die ja schon von Anfang an hier bekannt waren. Jetzt lebe ich alleine in einem der vielen Zimmer im Boys Hostel zusammen mit den Jungs und einheimischen Freiwilligen. Außerdem habe ich noch eine weitere Verlängerung bekommen, was eigentlich nicht mehr zu erwarten war. Es ist ein Wunder, dass die beantragten Papiere nun endlich da sind und ich noch weiter hier dienen und lernen kann. Darauf gehe ich aber später nochmal ein.
Family House
Als nächstes hat sich selbstverständlich mein Arbeitsprojekt geändert, da ich ja schon im letzten Rundbrief erwähnt hatte, dass ich mit meinem alten Projekt, der Küche, kurz vor der Fertigstellung stehe. Jetzt arbeite ich in dem sogenannten „Family House", wo später kenianische Freiwillige mit ihren Familien leben können.
Bauprojekte
Ich baue dort das Gerüst für die Decke, mit meiner Meinung nach fragwürdigen Materialien und lege die Decke anschließend. Fragwürdig deshalb, weil die Arbeit mich eher an ein schlechtes Puzzel erinnert, dank der „geraden“ Holzbalken, die wir zur Verfügung gestellt bekommen. Auch wenn dieses Gebälk mich manchmal zur Weißglut bringt, arbeite ich gerne an diesem Projekt.
Ich arbeite zusammen mit meinem Partner Chrispinus (er ist einer der Jungs), der sich auch brennend für das Schreinern und die Arbeit mit Holz interessiert und auch mal in Zukunft seine eigene Schreinerei aufmachen möchte.
Wenn nicht gerade Schrauben, Bits oder andere Werkzeuge fehlen, arbeite ich also dort.
Arbeit
Wenn doch, dann helfe ich den Leuten, indem ich beispielsweise die Schlafplätze der Kühe im Kuhstall repariere oder kleinere Möbel anfertige. Die Arbeit hier in Crossroads geht einem also nie aus. So viel nun zu meiner Arbeit in der Zwischenzeit hier.
Besuch
Außerdem hat meine Schwester, Antje, mich noch besucht und blieb hier für etwa fünf Wochen. Auch sie hatte hier einen wichtigen Dienst zu tun. Einmal hat sie die Website des Projekts Crossroads erstellt und war noch an anderen Projekten als Journalistin tätig. Aber nicht nur als Journalistin hat sie hier einen tollen Dienst gemacht, sondern auch als Schwester hat sie mich immer wieder während den Abendspaziergängen im Glauben ermutigt. Nun ist sie wieder zurück in Deutschland und setzt ihre Arbeit dort fort. Ich danke Gott für die Zeit mit ihr.
Trotz ihres Besuches musste ich sie für eine kleine Zeit alleine in Crossroads lassen.
Zwischenseminar
Anfang Februar stand das Zwischenseminar von coworkers an, was in Ruanda stattfand. Kurz vor dem Flug hat uns noch eine andere Freiwillige, Anastasia aus Uganda, besucht und ist mit mir und Felix zusammen zu dem Seminar geflogen. Der Hinflug war ja ganz ok und der Aufenthalt noch besser dank der talentierten Hände der Schwestern vor Ort, die immer so köstliches Essen zubereitet haben. Aber der Rückflug war eine einzige Katastrophe.
Zuerst habe ich Felix, meinen treuen Gefährten, zurück gelassen, wegen seiner Probleme mit dem Visum.
Dann wurde ich selbst gezwungener Maßen auf dem Flughafen von Anastasia zurück gelassen, weil ich auf Grund mangelnder Papiere nicht einchecken konnte. Dann stand ich da in einem Land dass ich nicht kenne, in einer riesigen Stadt im Flughafen, wo ich ja nicht bleiben kann, mit ein wenig Klimpergeld und ohne Internet mitten in der Nacht. Meine Fragen waren: wie soll ich coworkers bescheid geben, dass sie einen neuen Flug buchen sollen? Wo soll ich schlafen? Reicht das Geld zum Essen und Trinken? Das einzige was ich noch bekommen habe war eine witzige Wegbeschreibung zu einer Wohnung von anderen Freiwilligen, die in der Stadt wohnten, zurzeit aber Urlaub in Kenia gemacht haben.
Ratespiel
Also nehme ich einfach ein Motorrad Taxi und versuche diese Wohnung zu finden. Zweite Palme links, Dritter Kreisel Erste rechts... Unglücklicherweise kamen wir an der amerikanischen Botschaft an. Nach einem kleinen Schwätzchen mit dem Security Mann, musste ich feststellen, dass ich wohl oder übel zum Flughafen zurück und auf einer Bank schlafen muss. Einen Rateversuch habe ich dann doch noch gewagt und bin tatsächlich bei der Wohnung angekommen. Wie? Das weiß ich nicht. Nachdem ich dann den Nachtwächter nach dem Schlüssel gefragt habe und er ihn mir ohne Probleme ausgehändigt hat, konnte ich bequem schlafen.
Visumprobleme
Am nächsten morgen habe ich mich um einen neuen Flug und um die fehlenden Papiere gekümmert. Ab dann schien alles reibungslos zu laufen. Ich bin tatsächlich in Nairobi, Kenia angekommen. An der Passkontrolle hieß es dann jedoch, ich dürfte nicht einreisen. Da stand ich nun wieder. Bleiben durfte ich nicht und reingehen durfte ich auch nicht. Also, dachte ich: zurück nach Deutschland. Aber Gott hatte da wohl andere Pläne mit mir. Es hat sich rausgestellt, dass ich direkt vor Ort ein nagelneues Visum käuflich erwerben konnte. Ob das so ganz koscha war, das weiß ich nicht, will ich auch nicht wissen. Letztendlich bin ich durch einige Umstände wieder in Kenia angekommen und konnte meine Arbeit hier fortsetzen.
Freude in Gott
Solche und andere Begebenheiten, lassen mich immer wieder Gottes Führung sehen und wie er denen, die auf ihn trauen, Kraft und Zuversicht gibt. Ich habe immer gewusst, dass Gott schon einen Plan und eine ösung bereit hält und zwar immer. Es ist unglaublich wie persönlich Gott wird und wie die Beziehung immer enger wird und das Verständnis für manche Dinge wächst. Gott ist geduldig und groß. Und wir dürfen es erkennen und verstehen wie er ist und wir dürfen uns ihm nahen in Ehrlichkeit und Demut. Meine Freude ist völlig in ihm.
"Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt."
- Jakobus 1,1-2 -
Gebetsanliegen
Danksagung:
Führung Gottes
Verlängerung des Visums
Gnade Gottes (Reichtum, Leben, Prüfungen im Glauben)
Fürbitte:
dass die Herzen der Jungs (Rehabilitanten) berührt und verändert werden
Leben in Heiligung / Vorbild für die Jungs (dazu Kraft und Ausdauer)
mehr Wachstum
Mein Einsatz
Coworkers ist die Dachmarke für die Vereine Hilfe für Brüder International e.V. und Christliche Fachkräfte International e.V. Für meinen Einsatz ist der Verein Hilfe für Brüder International zuständig.
Spenden
Für meinen Einsatz entstehen Kosten (u.a. für Flug, Versicherung, Visum). Für die korrekte Spendenzuordnung gebt im Verwendungszweck bitte unbedingt meinen Namen und den Zusatz “oder Freiwillige” an (Beispiel: “Max Mustermann oder Freiwillige"). Gebt bitte zusätzlich im Verwendungszweck eure Adresse an. Ich freue mich über jeden, der sich über folgendes Spendenkonto an diesen Kosten beteiligen möchte:
Christliche Fachkräfte International e.V.
Evangelische Bank eG Stuttgart
IBAN: DE57 5206 0410 0100 4159 01
BIC: GENODEF1EK1
Eine Bestätigung über die Zuwendung wird zugesandt. Wer innerhalb von acht Wochen noch keine Zuwendungsbestätigung erhalten hat, melde sich bitte bei Coworkers.
Coworkers
Schickstraße 2
70182 Stuttgart
Autor: Benni Dircksen
Comments