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AutorenbildAntje

Verändert aus Gnade

Hallo, ich heiße Laura Weimer, bin 23 Jahre jung und wohne derzeit in einem ruhigen Ort in der Nähe von Idar-Oberstein. Erst vor kurzem bin ich aus der großen Metropole Frankfurt am Main gezogen, da ich dieses Jahr – dem Herrn sei Dank – mein Studium für das Grundschullehramt beenden durfte. Vor mir liegt nun das Referendariat, bis ich meinen Traum als Grundschullehrerin endlich in Vollzeit ausüben kann. Dieses möchte ich gerne in Rheinland-Pfalz absolvieren. Aber nun soll es erstmal um die Geschichte meiner Bekehrung zu Jesus Christus gehen, wie er in mein sündhaftes Leben eintrat und mich veränderte.

Ich bin in keinem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Die Begriffe „Glaube“ und

„Gott“ waren in meiner Familie allerdings nicht fremd. Meinen Eltern war es wichtig, mich bereits als Kind in einer evangelischen Kirche als Tradition der Familie taufen zu lassen. Mein Vater ist evangelisch, meine Mutter gehörte keiner Religion an. Ihre Vorfahren (und somit auch meine) gehören zu russlanddeutschen Mennoniten. Sie entschied sich dafür, diese Konfession erstmal nur auf dem Papier zu übernehmen. In der ganzen Kindheit und auch in der Jugend bin ich ohne christliche Werte aufgewachsen, kannte keine freievangelischen Gemeinden und die Bibel oder der Glaube an Jesus waren mir total fremd. In meinem 13. Lebensjahr habe ich mich dazu entschieden, mich konfirmieren zu lassen, weil es in der Nachbarschaft und im Freundeskreis so üblich war – Gott hat bei dieser Entscheidung keine Rolle gespielt; mein Antrieb dafür waren viel mehr die Geldgeschenke der Familie und Freunde.


In meiner Jugendzeit lebte ich weiterhin ohne Gott und mit der Welt. Geprägt war mein Leben von dem, was wohl die Mehrheit der Jugendlichen in ihrer Freizeit tun. Dadurch, dass ich mich eher in ältere Freundeskreise bewegte, ließ ich mich bereits mit 13 zu den ,,jugendlichen Lüsten“ hinreißen. Fast jedes Wochenende trafen wir uns und tranken sehr viel Alkohol, rauchten Shisha, Gras und Zigaretten. Verbunden mit dem Rausch ging es schnell auch mal in die Hurerei über. Ich übertrieb es maßlos – sogar so sehr, dass ich meine Eltern ständig anlog, nur um am Wochenende ausgehen und Alkohol trinken zu können. Mit 14 übertrieb ich es sogar so sehr, dass ich einer Alkoholvergiftung erlag, wodurch ich im Krankenhaus landete – daraus gelernt hatte ich aber nicht. Ich liebte es nach wie vor, mich mit meinen Freunden zu vergnügen. Unter der Woche war ich zwar die ,,unschuldige‘‘ und ehrgeizige Tochter, die in der Schule gute Noten schrieb und meine Eltern respektierte. Am Wochenende mit meinen Freunden war ich aber das komplette Gegenteil.

Ich denke, dass dieses Verhalten sehr auf das Bedürfnis gegründet war, gewollt zu sein. Ich wollte immer, dass man mich anerkennt. Ich wollte bei vielen beliebt sein, egal wie hoch der Preis dafür war und ob es mit Lügen, Flirten oder Alkohol einher ging. Ich hatte einen sehr egoistischen und selbstsüchtigen Charakter, der mit geringen Selbstwertgefühlen verbunden war, obwohl ich nach außen hin selbstbewusst wirkte. Die Aufmerksamkeit anderer, vor allem die der Männer habe ich sehr genossen – jetzt weiß ich, dass das nur eine rein körperliche und oberflächliche Aufmerksamkeit war.

Als dann mit 14 meine erste Beziehung und die ersten Freundschaften auf Grund meines Verhaltens zu Bruch gingen, kamen mir unbewusst nach und nach Fragen nach meiner Identität und Existenz auf. ´Was bin ich und wofür lebe ich? Was passiert nach dem Tod?` Fragen, die sich zunehmend bis zu meinem 19. Lebensjahr intensivierten. Auch in meiner Jugendzeit habe ich Gott nicht grundsätzlich abgelehnt. Ich hatte eher unterbewusst im Gefühl, dass es etwas gibt, dass übernatürlich ist. Zu Gott habe ich nur gebetet, wenn es mir nicht gut ging. Sonst war er mir egal.


Ehrlich gesagt, bin ich den Fragen aus eigener Initiative nicht wirklich nachgegangen. Ich habe mich hauptsächlich der Schule (ich machte gerade mein Abitur), meiner zweiten Beziehung und alltägliche Dingen gewidmet. Daher habe ich die Fragen erstmal ignoriert. Als später ein großer Teil meiner Familie sich einer Frau aus dem Dorf angeschlossen hatte, um die spirituelle Praktik ,,Reiki‘‘ zu erlernen, kamen mir die Fragen wieder auf.

Für alle, die nichts von dieser Praktik gehört haben: Reiki beschreibt eine

esoterische ,,Heilkunst’’. Dabei werden im Namen Jesu Hände auf Körper aufgelegt, um

Negativität und schlechte Energien entfernen zu können oder Krankheiten (z.B. an der Haut, Bauchbeschwerden) heilen zu können. Dies wird über eine Reikimeisterin gelehrt, die entweder individuelle Behandlungen am Körper oder Gruppenmediationen durchführt. Auch gibt es sogenannte Ausbildungen in einem 3-Stufen-System, um eines Tages diese Praktik auch wie eine Meisterin lehren zu können. Alle Behandlungen und Mediationen waren mit Kosten verbunden. Da meine Familie (Mama, Tanten, Onkel) regelrecht von dieser Kunst geschwärmt haben, hat es auch mich dazu verleitet, ab und an Mediationen und Behandlungen zu besuchen. Es wurde einem vieles zugesprochen, das gut klingt, wie z.B. dass man eine große Lichtarbeiterin ist und im Namen Gottes arbeitet, um alles Negative und Dunkle loslösen zu können – uns war zu dieser Zeit aber nicht bewusst, dass man damit auch Türen öffnet, um gerade Dämonen hineinzulassen.


Ich will ehrlich mit euch sein: die Meditationen haben gut getan. Nach jeder Sitzung hat sich die Last der Seele ein wenig leichter angefühlt. Aber es war nur von kurzer Dauer. Gott sei Dank hat es mich jedoch nie gereizt, wirklich tiefer in die Thematik einzutauchen, während der Rest meiner Familie die Ausbildungen zur Reikimeisterin bereits begonnen hatte. Worte wie „Spiritualität“, „unsichtbare Welt“, „Ausgeglichenheit der negativen und positiven Energien“, „Chakren“ und „Mantren“ haben mich allerdings gefesselt und ich glaubte immer mehr daran, dass es existiert.


All diese Formen fanden sich auch im Buddhismus wieder, sodass ich mich viel von dieser Religion habe inspirieren lassen. Es führte dazu, dass ich mir mit 18 Jahren sogar das Tattoo von "Ying & Yang“ stechen ließ, weil es für mich Sinn ergeben hat, dass das Böse und Gute stets im Einklang im Leben sind. Es erschien mir ebenfalls richtig, dass z.B. die Reinkarnation (Wiedergeburt in einen neuen Körper, sobald der aktuelle Körper stirbt) die Antwort auf meine Frage, was nach dem Tod passiert, zufriedenstellend beantwortet hat.

Nach mehreren Monaten vertiefte meine Familie sich mehr und mehr in die Praktik, als Gottes Gnade eingegriffen hat. Als meine Tante mit ihrer Familie in den Urlaub fuhr, besuchten sie an einem Tag einen Basar in Tschechien. Dieser Tag veränderte ihre Einstellung zu Reiki völlig. Ob ihr es glauben wollt oder nicht, aber Flüche existieren. Dämonen existieren und der Satan existiert. Selbst die heilige Schrift sagt uns das. Auf Grund einer abgelehnten Verhandlung mit einem der Verkäufer auf dem Basar, kam der Mann meiner Tante schnell nahe und flüsterte ihr in einer fremden Sprache etwas ins Ohr. Dann sagte er auf Deutsch ,,Dumme Kuh, hau ab‘‘. Nach diesem Spruch fühlte sie sich völlig ,,leergesaugt‘‘, ihr Körper war ohne jegliche Lebensfreude, ihre Seele war wortwörtlich ausgelaugt. Diese Gegebenheit führte dazu, dass sie immer mehr daran gezweifelt hat, ob Reiki die Wahrheit ist. Denn wie kann man verflucht werden, wenn man schon für Gott und für das Licht arbeitet?!

Gott half ihr zu erkennen, dass alles, was sie bereits gelernt und praktiziert hatte definitiv nicht von Gott war. Als sie dann eine christliche Freundin traf und ihr davon erzählte, schlug diese die Bibel auf und sagte ihr in etwa: ,,Als bekehrte Christen können wir nicht verflucht werden’‘.


Unter anderem hat diese Erfahrung dazu geführt, dass sich meine Mutter, meine Tante und anschließend mein Onkel bekehrt haben. Im Rückblick würde ich das als eine

´Kettenreaktion der Bekehrungen` beschreiben. Alle besuchten anschließend eine mennonitische Gemeinde und erzählten von der Wirkung Jesu in ihrem Leben. Da ich eine sehr enge Beziehung zu meiner Mutter habe, ließ sie nicht locker und fragte mich immer wieder, ob ich denn nicht auch Lust hätte, die Gottesdienste zu besuchen und Jesus kennen zu lernen. Zunächst hatte es mich wenig interessiert – aus Liebe zu meiner Mutter gab ich schließlich jedoch nach und ging mit ihr zur Gemeinde.


Zugegeben waren die ersten Besuche nichts Besonderes für mich. Ich hörte die Predigten, aber ich fand es langweilig. Trotzdem hat mich die unglaubliche große Herzlichkeit der Gemeindemitglieder sehr berührt. Ich war erstaunt, wie viel Liebe doch in diesen Frauen und Männern vorhanden war. Wie sie füreinander gebetet haben, Lieder gesungen haben, aneinander vertraut und geholfen haben- das konnte ich nicht verstehen. Nie in meinem Leben habe ich solch ein Vertrauen, eine Wertschätzung und Nächstenliebe gesehen wie an diesem Ort. Selbst in meinen Freundeskreisen gab es das nicht. Ab da wusste ich, dass da etwas sein muss, dass sie miteinander verbindet und ich beschloss öfter die Gemeinde zu besuchen, um es herauszufinden.

Ich merkte wie die Predigten nach und nach mein Herz berührten. Als dann noch in meiner zweiten Beziehung ein Tiefpunkt erreicht war, flossen mir bei fast jedem Vortrag die Tränen und ich kämpfte stark damit, daran zu glauben, ob Jesus echt war. Ich brauchte Beweise. Doch in dieser Verzweiflung fing ich an mitzubeten und auch alleine zu Gott zu beten.

Am Erntedankfest im Oktober 2017 gab es dann eine Predigt zum Thema Dankbarkeit. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie der Bruder gesagt hat, dass wir Gott nicht nur an diesem besonderen Fest danken, sondern ihm an jedem Tag Dankbarkeit für alles darbringen sollen was wir haben und erfahren dürfen. Gott sollte nicht nur in Not angebetet werden, sondern auch wenn es uns gut geht, wenn wir ein Dach über dem Kopf haben, gesund sind oder Familie haben. Über diese Worte habe ich den ganzen Tag nachgedacht und habe mich selbst dabei erwischt, wie jämmerlich undankbar ich doch eigentlich gewesen bin.


An dem Abend beschloss ich das erste Mal laut mit geschlossenen Augen zu beten. Ich beschloss, Gott erst einmal für alles zu danken, was er mir gegeben hat und entschuldigte mich dafür, dass ich ihn in meinem Leben nicht jeden Tag präsent sein ließ. Plötzlich überkam mich ein großes Schuldgefühl. Ich bat um Verzeihung für alles was meiner Meinung nach falsch von mir war: für das Lügen, für das Trinken, für Streit, für Eifersucht… Ich konnte einfach nicht mehr aufhören, um Verzeihung zu bitten und mir flossen die Tränen, die nicht mehr aufhörten. Plötzlich sah ich im Dunklen eine helle Erscheinung, einen hellen Umriss eines menschlichen Körpers, der immer mehr auf mich zu kam, seine Arme öffnete und sprach: ,,Komm zu mir‘‘. Ich erinnerte mich an die Worte, die einmal meine Mutter gesagt hatte: ,,Laura, wenn Gott dir die Tür aufmacht und du ablehnst, weißt du nie, wann es das nächste Mal sein wird‘‘. Ich wusste, dass das was ich gesehen hatte Jesus war. Zu hundert Prozent. Das war der Beweis. Ich weinte sehr und sagte „Ja“ zu Jesus. „Jesus, ich nehme dich an in meinem Leben. Du bist unser Erlöser und Retter für unsere Sünden. Ich möchte an dich glauben.“ Nach diesen Worten fiel eine große Last von mir ab. Plötzlich weinte ich nicht mehr aus Schuld, sondern aus Freude und ich wusste nicht, was mit mir los war. Jetzt weiß ich, dass das die Wiedergeburt im Geiste war, wie es Jesus in der Begegnung mit Nikodemus beschreibt [siehe die Bibel Johannes 3].

Im Oktober 2017 fing auch das Studium für das Grundschullehramt an und ich gebe zu, dass nach der Bekehrung das unglaubliche Erlebnis nur für eine kurze Zeit anhielt. Dadurch, dass ich nie die Bibel gelesen habe und das Glaubensleben nie erfahren hatte, wusste ich nicht, was es bedeutet, nun zu Jesus zu gehören. Lange Zeit war ich der Meinung, dass es ausreichen würde sich zu bekehren und gerettet zu sein, ohne meine Lebensweise zu verändern. Auch danach ging ich mit Freundinnen in Discotheken, besuchte Festivals und lebte unzüchtig in meiner letzten Beziehung. Doch Gottes Heiliger Geist zeigte mir Stück für Stück was die Nachfolge Jesus wirklich bedeutete und was es heißt in der Ehrfurcht vor Gott zu leben. E veränderte meine Gedanken, meinen Charakter, mein Wesen, sodass ich mich mehr und mehr unwohl in meiner alten Lebensweise fühlte. Dafür wollte ich der Bibel, der Gemeinschaft und Glaubensgeschwistern mehr Zeit widmen.

Ihr könnt euch das vorstellen wie ein Kleinkind, dass gerade beginnt zu laufen und dann irgendwann völlig von selbst laufen kann. Plötzlich wollte ich nicht mehr so viel Alkohol trinken und feiern gehen, wollte nicht mehr über andere herziehen und lästern. Ich zog keine freizügigen und engen Kleider mehr an und wurde freundlicher, gütiger und selbstloser gegenüber meinen Nächsten. Gott hat mich aus Gnade verändert und ich bin ihm so dankbar, dass er dieses Wunder in mir vollbracht hat. Ich darf in völliger Freude und in tiefem Frieden mit ihm leben. Ich freue mich, eines Tages mit Jesus in der Ewigkeit sein zu dürfen. Denn er hat mich von aller Schuld befreit.


Liebe/r Leser/in,

erstmal danke ich dir, dass du dir so viel Zeit genommen hast, mein Glaubenszeugnis zu lesen. Danke, dass du dich dafür interessiert hast. Ich bete, dass dir dieses Zeugnis helfen kann, eine andere Sichtweise über Gott zu erlangen und dass Gott dich auch verändern möge. „Denn so sehr hat Gott dich geliebt, damit jeder, der an Jesus glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“ (angelehnt an Johannes 3,16).


Jesus ist auch für deine Sünden am Kreuz gestorben. Er kennt dein Leben bereits, Gott sieht, was du tust. Und du darfst dich freiwillig entscheiden, ob du dich Jesus hingeben oder ihn ablehnen möchtest. Ich habe mich für Jesus entschieden und durfte seine Gnade seit dem täglich spüren. Er hat mir eine neue Identität geschenkt, einen neuen Wert. Bei Menschen findest du keine Anerkennung. Die wird dir nur Jesus geben können.

,,Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe es ist alles neu geworden!“ (2.Korinther 5:17)

Wenn du Fragen oder Anliegen zum Glauben, Gott oder Jesus hast, kannst du mir gerne jederzeit schreiben. Auf Instagram findest du mich als: laura.wmr_

Gottes Segen wünsche ich dir!


Autor: Laura Weimar





Bild: Laura Weimar

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