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AutorenbildAntje

Gott ist treu - Mein Jahr in Israel (3)

Die Zeit vergeht so unglaublich schnell. Mittlerweile darf ich schon seit neun Monaten in Israel sein. Auch in den letzten Monaten ist viel passiert. Davon will ich an dieser Stelle ein wenig berichten.


Zuerst möchte ich etwas über das geistliche Leben hier erzählen. Wir leben hier nach dem jüdischen Kalender, also feiern die jüdischen Feste mit den Heimbewohnern und auch jede Woche Shabbat. Der Shabbat beginnt am Freitag Abend damit, dass diejenigen Heimbewohner, die es möchten, eine Kerze anzünden und beten. Anschließend singen wir mit ihnen jüdische Lieder, überwiegend Psalmen, und lesen ein Teil des Wochenabschnitts aus den 5 Büchern Moses. Danach wird der Segen über Brot und Wein gesprochen und sie essen gemeinsam das Abendessen, was am Kabalat Shabbat besonders feierlich ist.

Wenn alle Heimbewohner versorgt sind und schlafen, feiern wir mit den Mitarbeitern nochmal nur für uns. Auch wir nehmen das Essen feierlich zu uns, singen gemeinsam Lieder und es gibt einen kurzen Input aus dem Wochenabschnitt.


Am Shabbat Morgen feiern wir dann Gottesdienst mit den Mitarbeitern. Ich habe durch meinen Arbeitsbereich das Privileg, jeden Shabbat am Gottesdienst teilnehmen zu können. Selbst wenn ich arbeite, kann ich für eine Stunde in den Gottesdienst gehen, weil am Shabbat nur das Nötigste gemacht wird.


Mir ist das Alte Testament in den letzten Monaten nochmal ganz neu wichtig geworden; wie man an den Geschichten Gott und sein Wesen erkennen kann und dass er alles, wirklich alles in der Hand hat und lenkt. Wir dürfen ihm und seinen Plänen vertrauen, auch wenn sie oft ganz anders als unsere eigenen Vorstellungen sind.


Das durfte ich auch ganz persönlich erleben. Ich habe in meinem letzten Rundbrief davon erzählt , dass die Zeit hier, geistlich gesehen, sehr herausfordernd war. Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass es eine depressive Phase war. Eine geistliche Depression, die aus meinen viel zu hohen Erwartungen an mich selbst resultierte. Und genau in dieser Zeit gab mir Gott ein Wort, das er durch Mose zu den Israeliten gesprochen hatte, als diese vor dem Roten Meer standen. Sie hatten Ägypten gerade verlassen, und sind damit auch der Sklaverei entflohen. Doch auf einmal kamen die Ägypter hinter ihnen her, sodass sie in Panik gerieten. Genau das war meine Situation. Ich war eigentlich schon raus aus dem Loch und mir ging es besser. Doch als ich anfing, mich damit auseinanderzusetzen, was ich in den letzten Monate durchgemacht hatte, hatte ich den Eindruck, dass es mich überrollen wollte. Und genau in dieser Situation gab Gott mir die Verheißung, die er auch Israel gegeben hatte:

Fürchtet euch nicht! Steht fest und seht die Rettung des Herrn, die er euch heute bereiten wird; denn diese Ägypter, die ihr heute seht, die werdet ihr nicht wiedersehen in Ewigkeit! Der Herr wird für euch kämpfen, und ihr sollt still sein!“ (2. Mose 14:13-14)

Und Gott hält, was er verspricht! Es sollte ein Prozess sein. Mir ging es nicht von heute auf morgen gut, aber immer, wenn mein Blick wieder auf meine „Ägypter" fiel, durfte ich mich daran erinnern, still zu sein und auf Gott zu vertrauen.


Außerdem durfte ich anhand der Geschichte von Joseph erkennen, dass es kein Unfall war, dass ich durch diese Zeit gehen musste, und Gott nicht die Kontrolle verloren hat, sondern dass er mich in, aber auch durch Schwierigkeiten führt. Im Nachhinein bin ich Gott unglaublich dankbar für diese Zeit, weil ich dadurch so viel lernen durfte und Ihm vor allem näher gekommen bin.

Die Wüste blüht!

Eine andere Verheißung, die Gott mir gegeben hat, war die blühende Wüste. Und genau als das passierte, als meine geistliche Wüste wieder zu blühen begann, durfte ich ganz überraschend und eigentlich auch nicht geplant mit ein paar Leuten eine Wüstentour machen und genau das sehen:

Die Wüste, die blüht!


Wenn ich zurückschaue auf die letzten Monate, kann ich Gott nur danken! Sie waren ganz anders, als ich sie geplant hätte, mit deutlich mehr Problemen und Herausforderungen. Aber auch mit viel mehr Segnungen, als ich mir überhaupt vorstellen könnte!


Wir als Werk durften in den letzten Monaten auch erleben, dass Gottes Wege oft anders sind als unsere eigenen. Wir erleben schon seit einiger Zeit einen großen Mitarbeitermangel. Viele der Langzeitmitarbeiter sitzen in Deutschland fest, da sie kein Visum bekommen. Außerdem kam Anfang das Jahres noch ein genereller Visastopp für unser Werk dazu, was bedeutet, dass keine neuen Mitarbeiter kommen können. Die Situation ist also, rein menschlich gesehen, ziemlich hoffnungslos. Aber wir wissen, dass Gott alles in der Hand hat, und vertrauen auf Ihn. Und er hat schon einige Wunder getan. Zum einen haben wir die Zusage vom Ministerium, dass wenigstens wir Kurzzeitler, also alle, die noch keine zwei Jahre in Israel sind, ihr Visum auf maximal zwei Jahre verlängern können. Außerdem hat eine der Langzeitmitarbeiterinnen, die schon seit über einem Jahr in Deutschland ist, jetzt plötzlich doch ein Visum bekommen. Gott sei Dank!



Ihr dürft gerne dafür:

danken:

- Dass Gott mich die letzten Monate so gesegnet hat und ich so viel lernen durfte

- Dass Gott alles in der Hand hat

- Dass er schon Türen geöffnet und Wunder getan hat

- Dass er uns allen hier trotz allem Freude und Kraft für den Dienst gibt


Und bitten:

- Dass alle anderen wartenden Langzeitmitarbeiter auch ein Visum bekommen

- Dass Gott neue Mitarbeiter beruft und Wege öffnet, dass sie kommen können

- Dass Gott uns Kurzzeitler führt und jedem einzelnen klar macht, ob er hier verlängern soll oder nicht


Vielen Dank für all eure Gebete, Gott segne euch!

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