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AutorenbildAntje

Leistungsdruck und Stille

In meiner Stillen Zeit laß ich den folgenden Vers aus 2.Thessalonicher 3,13: "Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun!" Irgendwie hat der Vers mich sehr getroffen. Denn ich werde müde. Es gibt Momente, die in den letzten zwei Wochen leider zugenommen haben, in denen ich nicht mehr will. Ich weiß, dass das, was ich tue, Gottes Auftrag für mich ist, aber ich bin so müde davon das Gute zu tun, keinen Erfolg zu sehen und Menschen, die ohne Gott leben, zuzusehen wie sie scheinbar so viel mehr in so viel weniger Zeit schaffen. Ich bin müde und das, obwohl Gott durch Paulus doch ganz klar sagt, dass wir das nicht sein sollen. (Es geht hier nicht, um die Art von Müdigkeit, die durch Schlaf auskuriert wird.)


Wenn ich mal ehrlich bin, dann liegt die Erschöpfung nicht an Gottes Auftrag für mich, sondern darin, dass ich versuche das meiste aus eigener Kraft zu schaffen und dass ich mir zusätzlich Aufgaben nehme, die Gott nie für mich gedacht hat. Das ist eine Wahrheit, die mein Kopf schon lange kennt, aber mein Herz hat sie offensichtlich noch nicht für sich angenommen. Immer wieder stolpere ich in die Falle. Immer wieder bin ich müde und erschöpft, weil ich mache, was Gott gar nicht von mir fordert.


Ich weiß nicht, ob du das Problem in deinem Leben kennst. Vielleicht kannst du gut differenzieren, was deine Aufträge sind und was nicht. Dann freue ich mich für dich und bete, dass du diesen Weg weiter mit Gott gehst. Vielleicht geht es dir aber auch so wie mir oft: du machst, weil kein Anderer macht oder weil die Anderen nicht schnell genug machen, vergleichst dich mit deinem Umfeld und Menschen auf den sozialen Medien, die sich immer von der besten Seite zeigen und merkst wie du wieder und wieder ausbrennst, wie du wieder und wieder an deine Grenzen stößt. Dann bete ich für dich und für mich, dass wir lernen auf die Stimme Gottes zu hören. Denn die Aufgaben, die er dir gibt, werden dich nicht ausbrennen. Ja, sie werden dich fordern und manchmal auch an dein Limit bringen. Aber sie werden dich nicht erschöpft und ausgebrannt zurück lassen.


In 1.Korinther 1,8-9 heißt es: "...welcher auch wird euch fest erhalten bis ans Ende, daß ihr unsträflich seid auf den Tag unsers HERRN Jesu Christi. Denn Gott ist treu, durch welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unsers HERRN." - Klingt das nach einem Gott, der dir einen Auftrag gibt und dich dann ganz nach dem Motto: "Jetzt sieh selber zu wie du klar kommst", fallen lässt?

Nein, Gott beendet, was er anfängt und er trägt natürlich durch - auch dich.


Auch dürfen wir nicht vergessen, dass wir Pausen machen dürfen. Wir dürfen ausruhen und in der Gegenwart Gottes auftanken. Doch wenn wir wirklich machen, was Gott für uns vorbereitet hat, dann brennen wir nicht aus, sondern dürfen das Ergebnis, den Erfolg ihm überlassen.


Vor einiger Zeit habe ich dieses Prinzip am Beispiel eines Bauern sehen dürfen. Der Landwirt kann aussäen, bewässern, düngen und Unkraut rupfen, aber er kann die Ernte nicht selbst hervor bringen. Das liegt in Gottes Hand.

Was das mir sagt? - Ich darf mein Bestes für Gottes Reich geben, ich darf daran mitarbeiten. ("Darf", weil es keine Pflicht, sondern ein Privileg ist.) Aber ob und wie viel Ertrag ich sehe, ob und wie "erfolgreich" ich bin, das liegt alleine in seiner Hand. Ich muss nicht tausende von Menschen zu Jesus führen, nicht einmal einen. Ja, es ist ein Segen die Früchte seiner Arbeit zu sehen. Doch manchmal kommen diese erst später oder reifen im Verborgenen. Meine Aufgabe ist es nicht, Menschen zu bekehren oder eine Erweckung zu starten. Nein. Meine Aufgabe besteht in erster Linie darin Gemeinschaft mit Gott zu leben. Simpel, nicht wahr!? Wenn ich in tiefer, intimer Gemeinschaft mit Gott lebe, dann werden Früchte kommen. Aber sie werden mich nicht auslaugen, vielleicht bemerke ich sie hier auf Erden nicht einmal, weil ich so fokussiert auf meinen himmlischen Vater bin, aber sie werden kommen, weil ein Leben mit Gott immer Konsequenzen hat.


Was will ich dir jetzt konkret sagen?

Atme durch. Du musst nichts leisten, um Gottes Liebe zu bekommen. Du bekommst sie einfach nur, weil Gott dich liebt und Christus für dich ans Kreuz ging. Konzentriere dich genau auf diesen Gott. Der Rest ist zweitrangig.

Schau auf Gott, verbringe nicht nur Zeit mit ihm, sondern lebe in beständiger Gemeinschaft mit ihm und dann sieh zu, was er mit deinem Leben tut.

Du wirst durch die Beziehung mit ihm ganz genau wissen, was dein Auftrag ist und was nicht und du wirst nicht müde Gutes zu tun, weil du direkt an der Quelle, direkt am Herzen des Vaters lebst und er das Gute durch dich vollbringt.


"Seid still und erkennt, dass ich Gott bin" - Psalm 46,11





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