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AutorenbildAntje

Nicht von dieser Welt

Wir möchten uns heute einen Text anschauen, den wir in Johannes 15, 18-27 finden: „Wenn euch die Welt hasst, so wisset, daß sie mich vor euch gehasst hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihrige lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Gedenket an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie mein Wort befolgt, so werden sie auch das eurige befolgen. Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre und es ihnen gesagt hätte, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde. Wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater.

Hätte ich nicht die Werke unter ihnen getan, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie [dieselben] gesehen und hassen doch sowohl mich als auch meinen Vater; doch solches geschieht, damit das Wort erfüllt werde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: Sie hassen mich ohne Ursache. Wenn aber der Beistand kommen wird, welchen ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird der von mir zeugen; und auch ihr werdet zeugen, weil ihr von Anfang an bei mir gewesen seid.


In diesem Text kündigt Jesus den Jüngern an, dass sie in ihrer Zukunft mit Problemen rechnen müssen, wenn sie öffentlich bekennen, dass sie zu Jesus gehören. Ich finde es hier besonders, dass Jesus wirklich offen und ehrlich sagt, was auf sie zukommt. Er beschönigt es nicht, sondern er will sie darauf vorbereiten.

Vor einiger Zeit, als die Taufe anstand und auch einige Jugendliche aus unserer Gemeinde diesen Schritt tun wollten, musste ich darüber nachdenken.

Heutzutage ist die Taufe in unserer Region ja ein wunderbares Ereignis und wir freuen uns mit den Täuflingen. Diese Entscheidung bedeutet bei uns nicht gleich Verfolgung, Bestrafung oder ähnliches. Aber was kann so ein Schritt in anderen Ländern bedeuten oder auch vielleicht irgendwann bei uns ?

Das geht nicht nur an die Täuflinge, sondern an jeden von uns.

Mit was müssen wir rechnen, wenn wir öffentlich bekennen zu Jesus zu gehören.

Jesus sagt in Vers 19, dass wir mit dem Hass der Welt rechnen müssen.

Und Jesus argumentiert hier auch ganz logisch:

Jesus ist ja unser Herr und hier steht, wenn sie den Herrn schon hassen und verfolgen, dann werden sie die Knechte auch hassen und verfolgen.

Man könnte jetzt meinen: „Jesus, so gewinnst du aber keine Leute für dich. Wenn du ihnen erzählst das sie Leiden müssen um deines Namens willen.“


Man möchte doch ein schönes Leben haben und nicht ohne Grund von allen gehasst werden. Aber Jesus will keine Fans haben. Er will Nachfolger.

Ein Fan ist vielleicht am Anfang voller Enthusiasmus dabei, aber sobald Schwierigkeiten kommen, gibt er auf.

Jesus sagt: „Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Er will echte Nachfolger und oft wird der Unterschied zwischen Fan und Nachfolger in Zeiten der Not gemacht.


Darum bereitet er die Jünger und auch uns heute darauf vor.

Wir, die jüngeren Generationen, können es vielleicht nicht so ganz nachvollziehen, was es heißt um Jesu Willen zu leiden. Wenn man sich mal in der Schule dazu bekannt hat, wurde man vielleicht mal ausgelacht, vielleicht auch beschimpft, aber das werden auch andere Leute. Es war nicht so, dass man einen grundlegenden Nachteil hatte oder bestraft wurde.

Aber ich denke uns ist in der letzten Zeit auch aufgefallen, dass sich das Umfeld und gerade auch hier die Nachbarschaft wandelt. Die Meinung über uns als Christen hat sich langsam geändert.


„Sie hassen mich ohne Ursache.“ - Alles ist geschlossen, aber die Kirche ist offen. Das finden sie ungerecht.

„Wieso ist das ungerecht? Die können ja auch in die Kirche gehen“, denken wir. Aber wir sehen: Da muss es keinen gravierenden Grund geben, damit die Welt uns hasst. Denn wir sind nicht von der Welt. Wir sind aus der Welt heraus erwählt

Wie sollen wir jetzt damit umgehen, wenn Situationen kommen, in denen wir vielleicht einstecken müssen, wenn wir Nachteile erleiden um unseres Glaubens willen.


Lesen wir mal dazu 1. Petrus 3,8-18: „Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig! Vergeltet nicht Böses mit Bösem, oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen seid, daß ihr Segen ererbet. Denn «wem das Leben lieb ist und wer gute Tage sehen will, der bewahre seine Zunge vor Bösem und seine Lippen, daß sie nicht trügen; er wende sich vom Bösen und tue Gutes, er suche den Frieden und jage ihm nach! Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren merken auf ihr Flehen; das Angesicht des Herrn aber ist gegen die gerichtet, welche Böses tun.» Und wer will euch schaden, wenn ihr euch des Guten befleißiget? Aber wenn ihr auch um Gerechtigkeit willen zu leiden habt, seid ihr selig. Ihr Drohen aber fürchtet nicht und erschrecket nicht; sondern heiliget den Herrn Christus in euren Herzen! und seid allezeit bereit zur Verantwortung gegen jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, aber mit Sanftmut und Furcht; und habet ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zuschanden werden mit ihren Verleumdungen. Denn es ist besser, wenn der Wille Gottes es so haben will, ihr leidet für Gutestun, als für Bösestun. Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, ein Gerechter für Ungerechte, auf daß er uns zu Gott führte, und er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist,

Wenn wir in Bedrängnis geraten, sollen wir unsere Augen nicht auf die Probleme richten, sondern uns auf Gott konzentrieren. - „Heiligt vielmehr Gott in euren Herzen.

Zudem sollen wir ein gutes Gewissen bewahren und in geistlichem Wandel leben. Das heißt, selbst wenn Leute in unserem Umfeld uns verspotten sollten oder wir um der Gerechtigkeit willen leiden müssen, sollen wir unsere Hilfe beim Herrn suchen und nicht selber dagegen angehen.

Wir sollen es den anderen Menschen vorleben. Matthäus 5,44 sagt es sogar noch deutlicher: „Ich aber sage euch liebt eure Feinde, segnet die euch fluchen tut wohl denen die euch hassen und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen.


Liebet eure Feinde. Was für eine Herausforderung!


Wie ist Jesus mit dieser Herausforderung umgegangen?

Denken wir an die Reaktion von Jesus als er am Kreuz hing und auf die Leute schaute, die ihn geschlagen, bespuckt und ans Kreuz gebracht haben:

Vater vergib ihnen, denn Sie wissen nicht was Sie tun.


Was für ein Vorbild.

Die Theorie ist uns jetzt allen bekannt, aber wenn es zur Praxis kommt und wir es aus eigener Kraft versuchen, werden wir versagen. Darum ist heute ein Gebetsanliegen, dass wir in Bedrängnis und Verfolgung an Jesus festhalten und auf Gott sehen, wie es uns die Bibel sagt.


Ich denke, wir haben manchmal den Eindruck, dass wir eine große Anzahl an wahren Gläubigen sind. Hier ist eine große Gemeinde, da ist eine große Gemeinde und wer immer noch nicht überzeugt ist, den schicken wir mal nach Bielefeld, um zu gucken wie viele Christen es da gibt. Das wird uns schon nicht passieren hier in Deutschland.

Michael Kotsch hatte vor einiger Zeit einen Vortrag gehalten, in dem er einige Statistiken zu wahren Christen in Deutschland zeigte. Es sind so wenige Menschen in Deutschland, die an den wahren Jesus Christus und an die Bibel glauben.


Die Bibel sagt es uns ja schon: „Der Weg ist schmal, der zum Leben führt und nur wenige sind es, die ihn gehen.



Da hab ich mich gefragt, welchen Grund gäbe es denn sich zu freuen, wenn wir in Bedrängnis sind?

Mir kam der Gedanke, der in dem Anfangstext schon steht: „die Welt wird uns hassen, weil wir nicht aus der Welt sind.“ Das heißt, wenn wir diese Dinge erleiden müssen, wenn wir ohne jeden Grund geschmäht werden wegen der Gerechtigkeit Jesu Willen, so ist das für uns eine Bestätigung, dass wir zu Jesus gehören. Denn ihn haben sie ebenso gehasst.

In Matthäus 5,11-12 lesen wir einen Teil aus der Bergpredigt: „Glückselig seid ihr wenn Sie euch schmähen und verfolgend lügnerisch jegliches Böse gegen euch reden um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel, denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.

Diese Stelle kann uns in diesen Zeiten ein großer Trost sein.

Wir sehen also: Jesus verspricht uns kein Leben voller Frieden und Harmonie.

Er verspricht uns nicht, dass wir von Leid verschont werden. Aber eines verspricht er uns: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Darauf können wir uns auch verlassen.


Es gibt viele Menschen, die bereits in diesen Umständen leben. Wir bekommen davon in unserem Land sehr wenig mit, aber es gibt so viele Länder, die nicht so ein ruhiges Glaubensleben führen dürfen.


Sie müssen dort mit schlimmen Folgen rechnen, wenn Sie sich öffentlich zu Jesus bekennen. Es gibt so viele Länder, in denen es strickt verboten ist eine Bibel zu besitzen, in denen sich die Leute gar nicht als Gemeinde versammeln können. Es sind unsere Geschwister im Herrn die unsere Gebete brauchen.


Wenn wir nochmal an den Anfangstext zurück denken, sehen wir wie Jesus die Jünger vorbereitet. Die Bibel spricht heute noch genauso zu uns. Wir wissen nicht wie die Zukunft aussieht, aber es kann sein, dass sich die Zeiten ändern werden. Das heißt, wenn uns diese Dinge widerfahren, sollen wir nicht zweifeln, sondern auf Gott schauen.


Ich denke, es ist ganz wichtig, dass wir uns bewusst machen, dass wir für Jesus leben und uns auch bewusst sind, was das für Folgen haben kann. Aber wenn es soweit ist, dürfen wir wissen, dass er immer bei uns ist.


Amen.


Autor: Manuel W.




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