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AutorenbildAntje

Krebs auf der Warteliste

Seit einigen Jahren führe ich ein Gebetstagebuch, in das ich meine Gebetsanliegen aufschreibe, so wie Zitate, die mir wichtig geworden sind, Sprüche und Verse aus der Bibel und Verheißungen. Die Bitten schreibe ich in blau auf und die Danksagungen in rot, Verheißungen in grün und Trauer in schwarz.

Und als ich das Gebetsbuch von letztem Jahr (2020) durchblätterte, fiel mir auf, dass es viel mehr Eintragungen in rot als in blau gab. Also hat Gott viel mehr gegeben als ich erbeten habe. Gott war so gnädig!

"Denn meine Kraft ist in den schwachen mächtig", steht in 2. Korinther 12, 9. Und in Johannes 13, 7 sagt Jesus zu Petrus: "Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht, du wirst es aber hernach erfahren." Ich durfte auch "hernach" erfahren, dass Gott nicht immer an Leiden vorbei führt, aber immer hindurch hilft.


Als ich vor 27 Jahren das erste Mal an Krebs erkrankte, brach die Welt für mich zusammen. Denn ich dachte damals, dass diese Diagnose, dass der Krebs zum Tode führen würde. Ich war damals aber erst 39 Jahre alt und mein Mann und unsere Kinder brauchten mich. Der jüngste war noch keine zwölf Jahre alt.

Ich flehte zu Gott: "Herr, schenk Gnade! Gib mir noch zehn Jahre. Lass mich für die Kinder da sein; sie brauchen mich! Lass mich doch noch sehen, wie sie heiraten werden."

Die ganze Gemeinde betete für mich. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal für all eure Gebete bedanken, denn ich habe die Kraft des Gebetes erfahren.

Mir wurden damals auch die Worte unseres damaligen Ältesten wichtig. Er sagt: "Nicht jede Krankheit führt zum Tod, sondern manchmal auch zur Verherrlichung Gottes."

Ich wollte zur Verherrlichung Gottes leben. Dieser Gedanke gab mir Kraft und Trost. Ich wollte Gott vertrauen, dass ER keine Fehler macht.


Als ich dann nach 17 Jahren das zweite Mal an dem selben Krebs erkrankte, konnte ich beten: "Meine Zeit steht in deinen Händen." Denn ich habe um zehn Jahre gebetet und der HERR hat mir ganze 17 Jahre geschenkt. Außerdem freute ich mich schon auf den Himmel.

Aber wir haben einen "Gott, der da hilft und eine HERRN, der vom Tode errettet." Dieser Vers aus Psalm 68, 21 war auch unser Spruch zur Silberhochzeit, die wir mit meinem Mann auch noch feiern durften.


Jetzt sind wieder zehn Jahre vergangen und ich durfte nicht nur meine drei Kinder heiraten sehen, sondern auch meine Enkel. Gott war so gnädig!

ER hat uns zehn Enkelkinder geschenkt und ich darf sehen wie sie groß werden; ich darf mich an ihnen freuen, für sie beten und für sie da sein.


Ich bin dem HERRN, meinem Gott so dankbar!

Die Gewissheit, dass Gott keine Fehler macht, macht mich ruhig und gelassen. Denn ER ist "meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe." (siehe Psalm 91, 2) - Auch in den kommenden Jahren.


IHM allein sei die Ehre!


Autorin: Anna Wolf (siehe Bild)


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