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AutorenbildAntje

Im Rampenlichtdienst - Um wen geht es wirklich?

Und alles, was ihr tut das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen, da ihr wisst, dass ihr von dem Herrn zum Lohn das Erbe empfangen werdet; denn ihr dient Christus, dem Herrn.Kolosser 3,23f.

Ständig auf der Bühne. Von Menschen gesehen.

Sich zum Besten gebend. Lobes-Dusche, garantiert.


Selbstverherrlichung…

…ist die teuflische Umwandlung des eigentlichen Ziels der Anbetung: Die Verherrlichung Gottes.

Jeder hat auf diesem Gebiet seine eigenen Kämpfe zu führen. Doch gerade Musiker oder Sänger im christlichen Kontext, erleben hierin besondere Anfechtungen.


Auf vielleicht überspitze Weise möchte ich hiermit auf ein Thema hinweisen, das Relevanz für Betroffene hat. Der öffentliche Dienst birgt auch seine Schattenseiten und tatsächlich befinden sich Musiker und Sänger in einem Spannungsfeld zwischen Gottverherrlichung und Selbstdarstellung. Für den Lobpreis selbst, macht die Haltung äußerlich keinen Unterschied. Doch vielleicht für unseren Lohn im Himmel?


Die ersten Erfahrungen

Noch zu gut erinnere ich mich an den Tag, an dem mir das erste Mal zugetraut wurde, den großen Jugendchor am Flügel zu begleiten. Rauf und runter übte ich die Partitur. Allein der Gedanke daran einen Fehler zu machen, trieb mir schon den Schweiß in die Hände und so übte und betete ich fleißig. Nach einigen Proben, gelungenem Weihnachtsmusical und viel Lob von außen reagierte ich mit Dankbarkeit und Verweis auf Gott, ohne den all das gar nicht möglich gewesen wäre. Diese Wahrheit auszusprechen half mir.


Wie selbstverständlich schossen nämlich nach den Auftritten Gedanken wie: „Wow, das habe ich ja echt richtig gut gemacht“, „Die anderen hätten das nicht so hinbekommen“ oder „Ohne mich würde das gar nicht laufen hier“ durch meinen Kopf, sodass ich vor mir selbst erschrak, wie wichtig ich mich in meinen Gedanken nahm.

Warum besteht dieses Problem?

Paulus hätte in seinem Brief an die Kolosser nicht darauf hinweisen müssen, dass wir in erster Linie Gott und nicht den Menschen dienen sollen, wenn er nicht gewusst hätte, dass wir irgendwie die Neigung in uns tragen, unseren Lohn frühzeitig und vergleichsweise billig geltend machen zu wollen. Für Menschen von Menschen. Sichtbar, greifbar, fühlbar. Vergänglich.

Wir wollen jemand sein

vor den Menschen und regelmäßig wird die Bühne geboten auf der meine Stimme, meine Person, mein Talent präsentiert und wahrgenommen werden kann. Es ist im Interesse Satans die Bühne auf der Gott, sein Wesen und seine Größe gepriesen werden sollen, in eine Bühne zu verwandeln, auf der Menschen vor allem sich selbst feiern. Damit raubt er Beteiligten die erfüllende Freude am Dienst für Gott, den himmlischen Lohn und die Befreiung von menschlicher Abhängigkeit.


Die gesunde Mitte

1. Motive prüfen

Warum möchte ich Teil des Lobpreis-Teams sein?

Sich selbst und seine Motivation immer wieder zu prüfen kann Wunder wirken, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Christus.


2. Wissen warum

Hey, Jesus Christus hat dein Leben neu gemacht.

Du darfst Sieg über Sünde erleben, mit ihm leben und von ihm wirst du einmal sogar noch zum Lohn ein Erbe bekommen.

Wie wunderbar ist das?

Im Kolosserbrief werden wir daran erinnert, dass wir diesem Gott und König dienen.

Er hat dir Gaben geschenkt und von ganzem Herzen, darfst du ihm etwas zurückgeben und ihn mit diesen Gaben loben, sodass andere Menschen auch davon erfahren.


3. Gnade ist der Schlüssel

Ja! Es gehört viel Üben, Investition und Geduld dazu, gute Musik zu gestalten. Dieser Einsatz soll nicht kleingesprochen werden doch mal ehrlich:

Wie viel konntest du dazu beitragen,

- dass du genau diese Stimme hast?

- dass vielleicht deine Eltern genug Finanzen hatten um für Musikunterricht oder Gesangsstunden und ein Instrument aufzukommen?

- dass du genau diese körperlichen und mentalen Voraussetzungen erfüllst, um Musik zu machen?

- dass du genug Ausdauer und Zeit geschenkt bekommen hast?

- dass du genau in dieser Gemeinde, bei diesen Events, bei diesen Konzerten die Möglichkeit bekommen hast dein Talent zu entwickeln?

- oder überhaupt, dass du nicht in einem Entwicklungsland geboren wurdest?


Wir merken schnell, dass viele Komponenten einfach außerhalb unserer Kontrolle stehen und wir immer wieder dankend anerkennen müssen: Allein „durch Gottes Gnade, bin ich was ich bin.“


Wie gehen wir damit um?

Abschließend möchte ich dich und mich dazu einladen in erster Linie unsere Herzenshaltung Gott gegenüber zu hinterfragen. Ein Bewusstsein über Gefahren in meinem Dienst und meine Anfälligkeit dafür sind entscheidend.


Wann immer ich erfüllt und begeistert bin von Gott, brennt es mir auf dem Herzen für ihn Musik zu machen, sodass er geehrt wird. Überraschenderweise bereichert es mich mehr, wenn ich dann menschliches Lob ungefiltert an Gott weiterleite und mich an seiner Gnade freue.


Dabei dürfen wir unsere Gaben anerkennen. Wertschätzung an unserer Person können wir dankend und ohne falsche Demut annehmen, uns darüber freuen und Gott für Menschen danken, die unseren Einsatz schätzen.

Wenn diese Menschen durch unseren Dienst anfangen Gott zu loben, schließt sich der Kreis der Anbetung. Damit können wir uns sowohl an den Gaben, dem Gabenträger und dem Gabengeber erfreuen.

Was für ein Segen!


Autor: Anonym

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