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AutorenbildAntje

Als Spiegelbild Christi und seiner Gemeinde

Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn; der der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem. Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, sodass weder Flecken noch Runzeln noch etwas Ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei. Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. „Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein“. Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde. Doch auch ihr - jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht!

Epheser 5, 22-33


Der längere Bibelabschnitt, den du oben findest, hat mich lange gestört oder geärgert. Aber weniger der Text an sich, als die Art wie er verwendet wurde. So oft wird darauf gepocht, dass die Frauen sich den Männern unterordnen sollen, ohne wirklich zu erklären was das heißt oder wie das geht. Außerdem wird der Part der Männer meist nur kurz angeschnitten, als wäre er nicht so wichtig. Doch ich denke, dass durch dieses Herangehen an das Thema „Ehe“ viel verloren geht.


Damit will ich bestimmt nicht sagen, dass ich ein Experte darin wäre. Im Gegenteil: ich habe bis jetzt keine eigenen Erfahrungen darin sammeln können und war der Ehe durch viele problematische Vorbilder eher abgeneigt. Doch in den letzten Wochen oder sogar Monaten durfte ich viel darüber lernen und meine Sicht darauf erneuern.


Wie gesagt, stand ich sowohl dem oben genannten Bibeltext als auch der Umsetzung des Ehe-Konzepts an sich eher skeptisch gegenüber. Ich habe nicht gesehen, wie eine lebenslange Verbindung zweier fehlerhafter, egoistischer Menschen nicht nur funktionieren, sondern auch noch zur Ehre Gottes dienen sollte. Zu oft hatte ich die Nachteile einer solchen Verbindung erlebt und gesehen. Es erschien mir unmöglich, dass zwei Menschen gemeinsam wirklich ein gutes Leben leben könnten. Deswegen habe ich bei dieser Thematik immer wieder abgeblockt und wollte möglichst nichts damit zu tun haben. Sicherlich, auch ich war und bin nicht frei von Wünschen und Träumen. Auch ich war nicht ganz frei von dem Wunsch irgendwann doch solch ein Glück erleben zu dürfen, wobei ich diesen ganz tief in mir vergraben habe, damit ihn möglichst niemand irgendwie mitbekommt.

Jetzt darf ich erkennen, dass meine Wünsche diesbezüglich auch nicht freier von Egoismus waren als die der anderen Menschen um mich herum.

Dabei ist es immer das selbe: ICH will geliebt werden. ICH will umsorgt werden. ICH will jemanden, der für mich da ist. An sich sind diese Wünsche nicht verkehrt. Sie werden nur aus dem falschen Blickwinkel betrachtet. Denn in einer Ehe, in Beziehungen geht es in erster Linie nicht um mich und meine Bedürfnisse, sondern um den Nächsten (siehe Matthäus 22,39). Es geht darum sich selbst aufzugeben (siehe Matthäus 16, 24). Für den anderen zu leben. Denn dadurch lernen wir selbst und unser Umfeld die Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde zu verstehen; und das ist ja wohl die größte und schönste Liebesgeschichte, die es je geben wird.


Ein Mann, der sein Volk so sehr liebt, dass er sich selbst dafür hingibt, dass sie gerettet werden können, auch wenn sie ihn hassen.

Das ist unser Gott und mit dem Wissen im Hinterkopf werden die Verse aus Epheser in ein ganz neues Licht gerückt. Die Frauen sollen sich ihren Männern als dem Herrn unterordnen, um die Unterordnung der Gemeinde unter Christus aufzuzeigen, zu versinnbildlichen (siehe Epheser 5, 22) und die Männer sollen ihre Frauen lieben gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat (siehe Epheser 5, 25).

Wir Frauen sind so schnell dabei darüber zu meckern, dass wir uns unterordnen sollen und wollen uns dagegen auflehnen. Dabei denke ich, erstens, dass uns oft nicht klar ist, was diese Unterordnung wirklich ist und zweites, dass wir den Part der Männer übersehen.

Ja, ich habe anfangs gesagt, dass es mich genervt hat, dass so selten über die Aufgabe der Männer in diesem Zusammenhang gesprochen wird und das finde ich immer noch nicht besonders gut. Aber schaut man mal ein wenig genauer hin, so wird sehr schnell klar, dass sie eigentlich die schwerere Aufgabe haben. Überleg mal: Sie sollen ihre Frau lieben, wie Christus die Gemeinde bis in den Tod und darüber hinaus geliebt hat. Das ist eine schier unmögliche Aufgabe. (Vielleicht wird deswegen so selten darüber gesprochen, weil Männer es nicht mögen, nicht die Besten zu sein. ;) ) Jedenfall werden sie dieser Aufgabe von sich aus nie gerecht. Wir Menschen, keiner von uns, kommt an Christi Liebe dran. Es fällt uns oft schon schwer die Menschen bedingungslos zu lieben, die uns auch lieben und unmöglich erscheint es uns unsere Feinde zu lieben. Doch genau das ist die Liebe Christi. Und auch die, die den Männern aufgetragen wurde.


Angesichts der bisher genannten Fakten, kann das Prinzip der Ehe offensichtlich wirklich nicht funktionieren. Frauen, die sich nicht unterordnen wollen und Männer, die nicht genug Liebe aufbringen können, wobei beide sich entgegen ihrer egoistischen Natur für den jeweils anderen aufgeben sollen.

Menschlich gesehen geht diese Gleichung also wirklich nicht auf. Doch dieses Konzept wurde nicht von Menschen erstellt, sondern von Gott persönlich und er ist um einiges größer als jedes menschliche Versagen. Er will uns diese innige Beziehung, die er mit seiner Gemeinde, mit seiner Braut hat tagtäglich erleben lassen. Und genau deswegen wird eine Ehe, in der Gott das Zentrum ist, auch nicht nur funktionieren, sondern ein Segen für das Ehepaar und ihr Umfeld sein. Denn Gott ist es, der das Wollen und das Vollbringen schafft (siehe Philipper 2, 13) Ohne Gott wird eine Ehe, werden Beziehungen nicht blühen können, weil wir aus uns heraus niemals genug Kraft aufbringen können, um unseren Gegenüber bedingungslos zu lieben, uns ihm zu unterordnen und ihn höher zu stellen als uns selbst und unsere Wünsche. Das kann kein Mensch! Du bist also nicht der/die Einzige, der/die sich damit überfordert fühlt.

Doch mit Gott ist das ganze nicht nur möglich, sondern Normalität. Mit Gott im Zentrum fallen uns diese Aufgaben gar nicht mehr so schwer.


Doch dafür brauchen wir ein biblisches Verständnis von der Ehe. Wie hat Gott sich das ganze gedacht?

Sehr viel darüber können wir aus dem Abschnitt aus Epheser nehmen. Dazu kommt 1. Mose 2, 18: „Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht!“ Gott hat die Ehe also zur Zweisamkeit geschaffen; damit der Mensch nicht alleine ist, weil Gott uns so gemacht hat, dass wir von und durch Beziehungen leben. Manche mehr, manche weniger, aber keiner kann ganz ohne Beziehungen. Außerdem zeigt der Vers, dass die Frau eine „Gehilfin“ für den Mann ist. Also keine Sklavin, die er durch die Gegend kommandieren und auf der er herum hacken kann (was er auch nicht machen wird, wenn er sie liebt), aber auch keine Übergeordnete Person. Eine Gehilfin hilf, wie der Name schon sagt. Sie steht dem Mann zur Seite, gibt ihm Kraft und ist für ihn da. Die Ehe ist also kein Wettkampf, sondern ein Miteinander, ein Dienen aneinander.


Eine Ehe ist nicht dafür gemacht unsere eigenen Wünsche zu befriedigen, sondern einander und gemeinsam zu dienen.


Wir sollten unseren Partner nicht nach weltlichen Kriterien aussuchen, sondern nach Gottes Kriterien. Das bedeutet, dass du dich von Gott in dieser Entscheidung (und auch darüber hinaus im späteren Eheleben) leiten lässt.


Ich habe vor einiger Zeit mal den folgenden Satz gehört, der mich seit dem sehr prägt: „Ich will nur heiraten, wenn ich Gott mir meinem Partner mehr dienen kann als allein.“

Meiner Meinung nach steckt da so viel Wahrheit drin.

Was ist die Ehe? - Ein Dienst aneinander.

Also ergibt es doch nur Sinn diese auch als solche zu sehen. Das mag vielleicht sehr rational klingen, obwohl ich auch kein besonders rationaler Mensch bin, aber ich kenne mich zu gut, um bei einer so wichtigen Entscheidung allein auf meine Gefühle zu hören. Deswegen will ich sie Gott unterstellen, was manchmal besser, manchmal schlechter klappt. Aber ich habe mich entschieden Gott jeden Bereich meines Lebens abzugeben, was auch meine Gefühle betrifft. Gott sieht weiter als jeder von uns und deswegen, und weil er uns über alle Maße liebt, ist er der Beste, um den Partner fürs Leben auszusuchen.

Jedenfalls denke ich, dass Gott jedem von uns zur richtigen Zeit den „richtigen“ Partner schenken wird, wenn wir dabei nach seinem Willen fragen.

Einige Menschen braucht Gott vielleicht noch ein wenig länger für sich allein. Er braucht ihre volle Konzentration auf den Dienst, den sie gerade machen dürfen. Ein Mensch ist also nicht besser oder schlechter, wenn er einen Partner hat, sondern hat einfach eine andere Aufgabe und eine oft größere Verantwortung. Denn es ist oft nicht leicht sich auf eine Familie und den Dienst zu konzentrieren.


Vertrau Gott also, denn er weiß, was am Besten für dich ist und sollte er dich für die Ehe berufen, so gehe sie mit ihm im Zentrum ein und bitte ihn um Hilfe in diesem Dienst!




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