1. Einleitung
Single sein und doch glücklich, geht das? In unserer heutigen Gesellschaft ist es fast schon ein Unding wenn man alleine ist. Man kann doch nicht glücklich sein, wenn man keinen Partner hat, niemanden an der Seite und noch viel schlimmer ist es doch, wenn unsere Geschwister, Freunde und evtl. sogar unsere Verwandten einen Partner haben und wir immer noch allein sind. Aber für uns Christen sollte doch gerade das Alleinsein weniger ein Problem sein, denn wir haben jemanden der immer an unserer Seite ist - Jesus. Aber dennoch ist es auch für uns Christen nicht so einfach als Single zu leben, denn wir sind doch auch nur Menschen, die Bedürfnisse haben und sich nach dem Mann sehen den Gott für uns Vorgesehen hat. Die Frage ist doch, warum sehnen wir uns denn so sehr nach einem Partner? Was erhoffen oder versprechen wir uns davon? Anhand von diesem Thema sollen wir erkennen, was es bedeutet Single zu sein und was für Vorteile sich daraus ergeben. Das heißt aber nicht das diejenige unter uns, die schon einen Partner haben nicht zuhören sollten, denn auch ihr könnt neues dazu lernen und möglicherweise anhand dieses Thema euch und eure Beziehung reflektieren und ihr könnt hoffentlich mehr verstehen wie sich ein Single fühlt oder wie das Leben als Single ist.
2. Single
2.1. Single sein = schlechter Stand?
Oft denken wir, wenn wir Single sind, dann haben wir etwas falsch gemacht in unserm Leben, wir hätten nichts erreicht und sind weniger Wert als diejenigen die einen Partner haben. Wir denken das wenn wir erst einen Partner hätten, ja dann würden wir in der Gesellschaft etwas bedeuten und dazu zählen. Single sein ist gar nicht so schlimm, wie wir immer denken. Selbst in der Bibel wird gesagt, dass Ehelosigkeit gut ist (1.Kor 7,32-34 völlige Hingabe). Die Singles können viel freier Leben und mit weniger Sorgen, denn sie können sich ganz nach Gott richten und sich ihm völlig hingeben als Verheiratete. Singles sind nicht von Gott vergessen oder irgendein Überbleibsel, sie sind auch nicht minderwertige oder bedauernswerte Geschöpfe, die keinen Partner abbekommen haben. Sie haben ihren Platz in unserer Gesellschaft und vor allem in Gottes Plan. Gott will, dass auch sie ihr Leben voll auskosten und die von Gott geschenkte Lebensform genießen, d. h. genieß dein Leben so wie es momentan ist und nutze es für unsern Herrn. Schlussendlich spielt es keine Rolle was wir sind, ob Single oder Vergeben - eine wichtige Rolle spielt nur, wie wir unsern Stand leben! Und da kommt es drauf an, ob wir unsern Stand aus Gottes Hand annehmen oder nicht.
2.2. Single und mein Verhältnis zu mir
Wie denken wir gerade selber über unsere Situation als Single? Haben wir Probleme damit oder haben wir es angenommen und sind froh und dankbar darüber!? Wir als Single sollten uns selber erst mal im klaren werden, wie wir uns fühlen und was es für uns bedeutet. Es kommt auf unsere Einstellung an und auch hier können uns andere Menschen helfen die richtige Einstellung zu bekommen. Entweder wir leben frustriert und liegen ständig auf der Lauer nach einem Partner oder wir nehmen unser Ledigsein, als ein Geschenk von Gott an und erfahren was für ein Segen sich daraus erschließen kann. Zu der richtigen Einstellung gehört auch, sich an der Ehelosigkeit zu erfreuen und Gott dankbar gegenüber sein, dass wir das Privileg haben uns als Singles ganz nach ihm ausrichten und ihm dienen zu können. Denn wenn man erst in einer Ehe ist, dann geht das alles nicht mehr so einfach, dann ist man gebunden und muss für die Ehe sorgen. Damit ist nicht gemeint, dass die Ehe schlecht ist, aber man hat dann einfach nicht mehr so viel Freiheit wie man sie als Single hat. Denn man muss in vielen Dingen erst mit dem Partner reden und klären ob es klappt das man vielleicht einen Dienst machen kann, es müssen Absprachen gemacht werden und diese muss ein Single nicht tun, wenn Gott es von dir verlangt, dann sei gehorsam und tu es, denn du musst nicht erst mit jemanden darüber reden und fragen ob es in Ordnung ist. Darum sei glücklich und vor allem genieß diese Zeit die Gott dir als Single schenkt und koste sie voll aus.
2.3. Single und mein Verhältnis zu anderen
Die nächste Frage die uns gestellt wird ist, wie ist unser Verhältnis, als Single, zu unseren Mitmenschen. Werfen wir zu erst mal ein Blick auf unsere möglichen Partner. Wie verhalten wir uns gegenüber dem anderen Geschlecht? Sind wir nur darauf bedacht uns so zu verhalten um bei den andern gut rüber zukommen und neigen dann auch dazu gar nicht mehr wir selbst zu sein, sondern uns um 180 grad zu wenden, nur um die Aufmerksamkeit von ihnen zu bekommen?! Oder versuchen wir doch wir selbst zu sein und beten zu Gott das er uns Klarheit schenkt in Bezug auf unser Leben und darauf wer unser Partner ist. Dann gibt es da noch das Verhältnis zu unsern gleichgesinnten. Wie gehen wir miteinander um? Haben wir nur Freunde, von denen wir wissen die würden unsern Partner nicht wegschnappen? Und wenn dies doch geschieht dann ist die Freundschaft aus und man kann diese Person nicht mehr ausstehen. Sind wir unsern gleichgesinnten gegenüber unfreundlich, weil wir Angst haben die könnten uns unsere möglichen Partner wegnehmen und können daher nicht mit ihnen etwas unternehmen oder geschweige den bloß reden? Lasst uns lernen einander anzunehmen, ein jeden so wie er ist und nächstenliebe ausüben und uns nicht als Rivalen sehen, sondern als Kinder Gottes. Wir müssen nicht mit jeden befreundet sein, aber wir dürfen freundlich zueinander sein und einander respektieren. Zur richtigen Einstellung gehört auch, dass wir die Ehe erst dann in Erwägung ziehen, wenn ein möglicher Partner da ist und schon eine Freundschaftsbeziehung besteht, damit meine ich nicht, das man eine Beziehung eingehen soll, mit den Gedanken „mal sehen wie es läuft„ oder „ich probier es einfach mal„, sondern in erster Linie frag Gott um Rat und Hilfe bei dieser Entscheidung und vor allem gehe eine Beziehung auch erst ein wenn du dir sicher bist, dass du diese Person auch heiraten möchtest. Mit einer Freundschaftsbeziehung meine ich, das man sich erst auf einer Kumpelebene kennenlernt, also das kann geschehen in dem man sich anhand einer Freundesgruppe näher kennenlernt und halt einfach mit noch andern Leuten zusammen ist (Freundeskreis, Jugendgruppen). Sich für die Ehe zu entscheiden, weil eine Liebesbeziehung vorhanden ist, ist in Ordnung, aber sich für die Ehe zu entscheiden, weil man ledig ist, ist unsinnig. Liebe kann man nicht planen. Daher plan dein Leben als Single, bis zu dem Tag an dem Gott dir deine große Liebe schenkt. Dann darfst du deine Pläne ändern.
2.4. Single und mein Verhältnis zu Gott
Dieser Punkt ist einer der wichtigsten. Wie ist unser Verhältnis zu Gott? Nutzen wir unsere Zeit, die wir als Single haben, für ihn oder gehen wir "verschwenderisch" damit um, weil wir mehr darauf fixiert sind das wir alleine sind und niemand uns mag. Haben wir ein Dankbares Herz dafür das wir Single sind? Haben wir ihm schon mal dafür gedankt, dass wir Single sind und ihm daher mehr Dienen können? Gott möchte eine Beziehung zu uns haben. Er weiß auch am besten was wir brauchen und was uns im Leben fehlt und deswegen brauchen wir uns nicht zu sorgen, sondern ihm alles getrost machen lassen und lernen ihm zu vertrauen und vor allem auch ihm wirklich alles abgeben unser ganzes Leben. Wenn wir das tun, dann werden wir ein gesegnetes Leben haben, uns wird es an nichts fehlen und wir werden von ihm erfüllt sein. Jesus ist einfach alles was wir brauchen. Daher stell dir wirklich selber mal die Frage: „Wie ist dein persönliches Verhältnis zu Gott?“
3. Die Schwierigkeiten als Single
Das Alleinsein
Da gibt es die freien Abende, mit denen man nichts anzufangen weiß. Die langen Wochenende, die sehr trostlos ausfallen können. Die Frage nach dem Urlaub: mit wem soll ich Urlaub machen oder doch alleine? Das Alleinsein birgt viele Gefahren in sich, denn daraus können sich schlechte und schädliche Gewohnheiten entwickeln, wie rauchen, trinken, gammeln, essen oder fernsehen oder man verfällt in Selbstmitleid. Doch was kann man dagegen tun? In dem man Selbstdisziplin, Eigeninitiative zeigt und sich konkrete Ziele setzt. Wir Singles können agieren, anstatt immer nur zu reagieren. Singles können etwas planen, anstatt sich von andern abhängig zu machen oder sich nach dem Wohlwollen der andern zu richten. Man kann sich die Abend oder auch Wochenende so füllen, dass man selbst daraus erfüllt wird, in dem man Freunde einlädt oder sich an geistlichen und sozialen Projekten beteiligt, sich sportlich betätig oder was auch immer einem liegt.
Die Einsamkeit
Die Einsamkeit hat nichts mit unsern äußeren Umständen zu tun, sondern mit der inneren Einstellung. Sie entspringt den negativen Gedanken wie, niemand liebt mich, will mich, braucht mich oder niemand kümmert sich um mich, ist für mich da. Jeder Mensch geht unterschiedlich mit der Einsamkeit um, einige stürzen sich in Aktivitäten, andere verlieren sich in Träumen und viele werden bitter. Doch das Geheimnis eines glücklichen Lebens besteht darin, andere glücklich zu machen. Schau nicht immer danach wie es dir geht und warum du so leidest oder einsam bist, sondern richte dein Herz danach was Gott von dir will und wie du dich für ihn einbringen kannst. Jesus ist immer da, auch wenn du ihn nicht siehst, er ist bei dir und liebt dich so wie du bist. Schau auf Jesus! (Hebr 12, 1-2)
Die Eifersucht
Man ist Eifersüchtig auf alle, die einen Partner haben. Man kann ihre Gegenwart nicht ertragen. Man lädt sie nicht ein und lässt sich selbst auch nicht einladen. Und weil man sich nicht an ihrem Glück mitfreuen kann, lässt man negative Bemerkungen fallen und verbreitet miese Atmosphäre. Das ist zum einen Sünde und zum andern ist das der beste Weg, selbst zu versauern und unbrauchbar zu werden für den Herrn. An dieser Stelle möchte ich noch eine kleine Anmerkung an die Pärchen unter uns machen: Achtet darauf wie ihr euch in der Jugend oder in andern Kreisen verhält, also gerade wenn ihr wisst, dort gibt es einige Singles die auch gerne eine Beziehung haben möchten, aber es nicht haben, für sie könnte es schmerzhaft sein, ein Pärchen zu sehen, welches nur aufeinander hockt, und nicht von einander loslassen kann, also mein Appell an euch: seid einfach etwas sensibler vor Singles oder der Jugend.
Der Minderwertigkeitskomplex
"Ich bin hässlich, dumm, nicht liebenswert - darum hat mich keiner gewollt." "Ich werde von Gott mit dem Alleinsein bestraft." "Allein ist der Mensch nicht vollwertig, sondern minderwertig." Diese Gedanken kennen die meisten von uns. Doch wenn wir so denken und fühlen, dann haben wir ein großes Problem und brauchen seelsorgerlichen Rat oder Begleitung mit dem Ziel, ein geistliches Fundament zu bekommen. Denn wir müssen unsern Wert erkennen und lernen ihn auch anzunehmen. Wir müssen Gottes Güte sehen und ihn anbeten, denn er macht keine Fehler.
4. Die Hilfe
Was können wir also tun, damit wir das Leben als Single wirklich annehmen und auch glücklich damit sind?
Jesus = unser Vorbild Jesus lebte ein vollkommenes und erfülltes Leben und dies teilte er nie mit einer Frau. Wenn wir eine tiefe und innige Beziehung mit Jesus haben, wenn wir wirklich begreifen was es heißt zu lieben und zwar so zu lieben wie Jesus es tut, dann ist alles andere zweitrangig. Dann werden wir so reich beschenkt und erfüllt werden, dass alles andere was wir bekommen nicht mehr so einen großen Stellenwert in unserm Leben hat, wie die Liebesbeziehung zu Jesus. Jesus selbst lebte in tiefer Gemeinschaft mit seinem Vater und das können wir auch tun.
Gottes Ehre - das Ziel unseres Lebens Wenn wir Gott ehren wollen, dann bedeutet das, ihm zu erlauben, mit unserm Leben das zu tun, was ihm gefällt. Das ist nur möglich, wenn wir ihm alles abgeben - auch die Sehnsucht nach einem Partner. Gott ehren bedeutet aber auch, so zu leben, dass in andern die Sehnsucht nach Jesus geweckt wird. Und es heißt auch, dass wir in unserm Alltag das zum Ausdruck bringen, dass wir ihm gehören und seinen Kinder sind.
Treue in der Beziehung zum Herrn
Nur in der Gemeinschaft mit dem Herrn erkennen wir Gottes Plan für unser Leben. In unsern Gebeten sollen wir für den Partner beten, den Gott vielleicht für uns im Auge hat; dass Gott diesen Menschen bewahrt, ihn reifen lässt und aus ihm einen Mann nach seinem Herzen macht. (2. Tim 2,15; Joh 15,7-8; Röm 12,12)
Autorität akzeptieren und respektieren lernen Was wir im Blick auf Eltern, Gemeindeleiter oder Arbeitgeber lernen, fällt uns später in der Ehe leichter. (1.Sam 15-22-23; Hebr 13-17; Jak 4,7)
Bereitschaft, eine Frau nach Gottes Herzen zu sein Das hat mit dem Glauben und dem Willen zu tun, nicht mit den Gefühlen, dem Verstand oder den eigenen Anstrengungen. Eine Frau nach Gottes Maßstab wird man durch ein wachsendes Liebesverhältnis zum Herrn. Den Mann nach dem Maßstab Gottes findet nur, wer eine Frau nach Gottes Maßstab ist.
Bereitschaft, Gottes Standard nicht herunterzuschrauben Wir sollen uns nicht mit weniger zufrieden geben. Alle Erwartungen und Hoffnungen an den Herrn abgeben und vor Allem beim Kennenlernen des Partners die göttliche Reihenfolge nicht vergessen: Geist - Seele - Leib! Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass der Mensch ernten wird was er säht. Falsche Entscheidungen können also lebenslange Konsequenzen haben. Zum Beispiel sollten wir immer im Hinterkopf behalten, dass die Heirat mit einem ungläubigen Sünde ist (2.Kor 6,14-7,1).
Bereitschaft, ledig zu bleiben Sei ehrlich, wenn du dir selbst die Frage stellst, ob du wirklich bereit bist ledig zu bleiben, wenn das Gottes Plan für dich ist. Denn Gott kann man nichts vormachen. Egal, was du versuchen willst, er sieht dein Herz und weiß genau, was du eigentlich denkst und fühlst. Diese Bereitschaft wird dich von der Angst vor dem Ledigsein befreien. Denn in Christus ist auch die Ledige vollkommen (Kol 2,9-10). Es gibt keine Leere da wo Christus die Erlaubnis hat, alles in Besitz zu nehmen. Erwäge am Besten betend die Möglichkeiten, die man als Alleinstehende hat. Gott kann und will dich auch als Alleinstehende gebrauchen, du musst es nur zulassen.
5. Fazit
Singles, die bereit sind, ihr Leben, ihr Heim, ihren Besitz, ihre Zeit und ihre Kraft mit anderen zu teilen und die bereit sind, Verantwortung für andere zu übernehmen
müssen niemals Angst haben, sie könnten zu kurz kommen. Sie erfahren das Leben, und zwar Leben im Überfluss.
6. Schlussfolgerung
Schlussfolgernd können wir also sagen, als Single hat man sehr viele Gründe um glücklich zu sein. Wir dürfen unsere Zeit ganz Gott weihen und wenn wir ihn an erster Stelle in unsern Leben setzen, dann haben wir ein erfülltes Leben, ja ein Leben in Überfluss. Er wird uns all das geben was wir benötigen und wenn es unser zukünftiger Partner ist, dann ist das ein großes Geschenk, welches wir auch dankend von ihm annehmen können. Wir können mit unserm Vater über alles reden, er weiß wie es uns geht, aber er möchte das wir mit ihm kommunizieren und vor allem auch, das wir nach seinem Willen fragen und das nicht immer nur unsere Wünsche an erster Stelle stehen und erwarten das Gott sie erfüllt. Er hat einen Plan mit uns und wir müssen ihn diesen Plan auch vollenden lassen. Es liegt an uns. Wollen wir das Gott seinen Plan mit uns erfüllt und wollen wir ein tiefe und innige Beziehung mit ihm oder sehnen wir uns lieber zu sehr nach unsern menschlichen Bedürfnissen und danach das unsere Wünsche und Vorstellungen erfüllt werden?
Autor: Jenny G.