Kennst du das Gefühl nicht genug und doch zu viel zu sein? - Dieses Gefühl ist vor Allem für uns Frauen leider oft Alltag. Wir wachsen teilweise damit auf und fühlen uns zwischen diesen Extremen hin und her gerissen.
Das führt, verstärkt durch die heute vorherrschende Missinterpretation des Feminismus, nicht selten dazu, dass wir unsere gottgegebene Bestimmung mehr und mehr verlassen und versuchen zu sein wie die Männer, sie sogar zu übertrumpfen.
Ich habe das auch lange gemacht. Ich wollte durch Leistung punkten, können, was die Jungs können, alles alleine schaffen. Doch dabei habe ich nicht gemerkt, dass ich eben diese Jungs mit meinem Verhalten daran hindere ihren Aufgaben, ihrer Verantwortung nachzukommen. Ich habe nur auf mich geschaut und darauf, dass ich mein Gesicht als starke, unabhängige Frau wahren will, sodass ich lange nicht gemerkt habe, dass ich den (werdenden) Männern damit im Weg stehe.
Meistens schaffen wir Frauen es dann anschließend noch die Männer und ihr fehlendes Verantwortungsbewusstsein zu kritisieren. Doch haben wir ihnen überhaupt die Möglichkeit gelassen dies zu zeigen? Ja, Männer sehne einige Dinge manchmal etwas später als wir Frauen und oft geben sie die Verantwortung gerne ab, weil sie keinen Streit wollen. Das ist genauso ein Problem.
Adam hätte damals im Garten Eden nicht passiv neben Eva stehen und sie machen lassen sollen, nur weil es einfacher war. Aber genau so wenig hätte Eva ihm die Verantwortung abnehmen sollen. Ein einfaches Bitten um Hilfe und ein Schritt zu Seite hätten ihnen einiges Leid erstarrt.
"Aber die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der HERR gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass ihr von keinem Baum im Garten essen dürft? Da sprach die Frau zur Schlange: Von der Frucht der Bäume im Garten dürfen wir essen; aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Esst nicht davon und rührt sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbt! Da sprach die Schlange zu der Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was Gut und Böse ist! Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre, und dass er eine Lust für die Augen und ein begehrenswerter Baum wäre, weil er weise macht; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab davon auch ihrem Mann, der bei ihr war, und er aß." - 1. Mose 3,1-6
Statt jetzt jedoch die Schuld auf das jeweils andere Geschlecht zu schieben, sollte jeder sich an seine eigene Nase packen.
Da ich selbst eine Frau bin, werde ich hier nur aus dieser Perspektive schreiben können. Vielleicht findet sich aber noch jemand, der einen Gastbeitrag aus der Perspektive der Männer machen kann. Mal sehen. ;)
Warum versuchen wir Frauen also so sehr eine Rolle auszufüllen, die nicht unsere ist?
Meistens aus Angst.
Wir haben Angst, dass unsere Mitmenschen die Frau, die wir sind ablehnen würden, dass wir wieder zu viel und doch nicht genug sind. Wir wollen angenommen, geliebt werden. Doch uns so zu zeigen wie wir sind, macht uns nur angreifbar und sorgt leider viel zu oft genau dafür, wovor wir uns so fürchten: Ablehnung.
Das fängst meistens ins unserer Kindheit an - mit Vätern, die abwesend waren, die uns nicht gesehen oder nicht geliebt haben, die uns zu laut, zu aufgedreht, zu anspruchsvoll fanden oder nicht leistungsstark genug, nicht schön genug, nicht lieb genug.
Viele von uns wurden von unseren Vätern verletzt und auch von unseren Müttern, wenn diese uns ein falsches Bild einer Frau vorgelebt haben, uns beigebracht haben immer Masken zu tragen.
Versteh mich nicht falsch: ich will hier nicht mit dem Finger auf Andere zeigen. Ich will einfach nur aufzeigen, dass die ersten Verletzungen als Frauen uns meistens schon als kleinen Mädchen zugefügt wurden. Das bedeutet nicht, dass wir das als Ausrede nehmen sollten. Es soll nur helfen den Anfang unserer Wunden uns unserer Versteckspiels deutlich zu machen.
Doch es gibt Hoffnung. Es gibt einen, der uns wirklich liebt und der diese Wunden heilen kann und will: Jesus.
Jesus ist nicht nur der Retter der Menschheit, sondern will auch dein persönlicher Retter sein. Er geht sogar noch einen großen Schritt weiter und will dein Liebhaber sein; er umwirbt dich als Frau.
Durch das Buch "Captivating" (deutsch: "Weißt du nicht, wie schön du bist?") von John und Stasi Eldredge ist mir zum ersten Mal klar geworden, dass Gott mich nicht nur liebt wie jemand, der weit weg ist und uns Menschen als Gesamtheit liebt, weil er uns geschaffen hat. Nein. Jesus ist verliebt in mich. Jesus ist verliebt in dich.
Alleine diese Erkenntnis sorgt dafür, dass meine Liebe zu ihm täglich zunimmt.
Wisst ihr, wenn ich ehrlich bin, macht die Liebe mir mehr Angst als fast alles Andere. Verrückt, oder?
Denn einerseits sehen ich mich wie jede Frau danach geliebt zu werden (um meiner Selbst willen) und andererseits sorgt alleine der Gedanke daran, jemanden so nah an mich heran zu lassen für Panik.
Vielleicht hilft dir dieses Wissen, besser zu verstehen, was es für mich bedeutet so offen über die Liebe zu schreiben und zu sagen: Ich bin verliebt in Jesus.
Diese Worte alleine Jesus gegenüber zu sagen - und zwar laut - war für mich lange undenkbar. Denn zu lieben bedeutet sich verletzbar zu machen, sich bloß zu stellen.
Das hat mir Angst gemacht.
Ich habe Paare gesehen, dich sich "geliebt" haben, und dich sich trotzdem verletzt haben. Ich habe früh gelernt, dass eine Ehe auch ohne Liebe nach außen hin aufrecht erhalten werden kann. Und ich habe gesehen wie scheinbare Liebe scheiterte und Wunden zurück ließ.
Das alles lässt ein junges Mädchen skeptisch gegenüber der Liebe werden. Liebe war bei mir gleichgestellt mit Enttäuschung und Verletzung.
Kein Wunder also, dass ich versucht habe mein Herz zu schützen, Mauern aufzubauen und in dem Bereich nicht einmal Gott wirklich zu trauen. Denn, nach meiner Erfahrung mit Menschen, ging ich davon aus, dass auch Gott mich nicht wirklich lieben konnte.
Ich habe mein Herz sogar vor Gott zu verstecken versucht.
Ich erzähle das alles nicht, um Mitleid oder Aufmerksamkeit zu bekommen oder um jemanden bloßzustellen oder anzuprangern. Ich erzähle das alles in der Hoffnung, dich zu ermutigen. Du bist nicht alleine, vielen Frauen geht es auf unterschiedliche Art leider oft doch so ähnlich wie dir und mir.
Wir sind wie Samen, die in der sicheren Erde bleiben wollen, statt mutig aufzublühen und uns der Sonne entgegen zu strecken.
Jesus sieht dich und er ist verliebt in dich. Er sieht deine Schönheit und wünscht sich so sehr, dass du sie auch Andere sehen lässt. Denn in jede von uns Frauen ist die Schönheit Gottes hinein gelegt, die nur darauf wartet sich der Welt zu offenbaren und Gott dadurch zu verherrlichen.
Öffne dein Herz für die Liebe Jesu und du wirst Wunder und Heilung erleben.
"Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist »der Gott, der [mich] sieht«!, indem sie sprach: Habe ich hier nicht dem nachgesehen, der mich sieht?"
- 1. Mose 16,13
"Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön; deine Augen sind wie Tauben!" - Hoheslied 1,15
P.S. Wusstest du, dass du die Bilder unter den Artikeln durch einen Klick auch kostenlos herunterladen kannst? - Probiere es gleich mal aus. ;)
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