In Sprüche 17,17 lesen wir den wohl bekanntesten Vers über Freundschaft: "Ein Freund liebt zu jeder Zeit, und als Bruder für die Not wird er geboren."
Wünschen wir uns nicht alle so einen Freund?
Ich glaube, dass es gut ist sich so jemanden als Freund zu wünschen. Doch gleichzeitig denke ich, dass es wichtig ist selbst so ein Freund zu sein. Ein Freund, der da ist, zuhört, mitbetet, ermutigt, korrigiert und liebt.
Doch wie werde ich so ein Freund? Wie werde ich ein Freund, der segnet?
Ich glaube, dass der Schlüssel hier (wie bei allem Anderen auch) Gott ist. Von ihm können wir lernen, was es heißt ein guter, treuer, liebevoller Freund zu sein.
Wie wir letzte Woche bereits gesehen haben, ist Jesus der perfekte Freund, das perfekte Beispiel dafür, wie man sich eine gute, christus-zentrierte Community aufbaut. Falls du den Beitrag verpasst hast, kannst du ihn hier nachlesen.
Wie lebt Jesus also Freundschaft?
Dafür möchte ich mir mit dir gemeinsam einmal die Verse aus Johannes 15,12-17 anschauen:
"Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, gleichwie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was immer ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich euch alles verkündet habe, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit der Vater euch gibt, was auch immer ihr ihn bitten werdet in meinem Namen. Das gebiete ich euch, dass ihr einander liebt."
1. Das erste, was mir auffällt ist, dass Jesus zuerst liebt. Wir sind schnell dabei Liebe von anderen zu erwarten, wollen geliebt werden. Und versteh mich nicht falsch: das ist ein vollkommen legitimer Wunsch, den Gott sogar in uns hinein gelegt hat. Wenn jeder aber vom Anderen nur erwarten würde geliebt zu werden, ohne je selbst zu lieben, dann kämen wir nicht weit. Wir wären alle egoistisch und fühlten uns gleichzeitig ungeliebt, weil jeder nur sich selbst liebt. (Was in unserer Zeit leider viel zu oft die Norm ist.)
Jesus geht etwas anders an die Sache ran wie wir in 1.Johannes 4,19 sehen: "Wir lieben ihn [Gott] , weil er uns zuerst geliebt hat." Er entscheidet sich dazu uns zuerst zu lieben, ein Freund zu sein, der alles für uns gibt. Was löst diese Erkenntnis in der Regel bei uns aus? - Wir lieben ihn zurück, weil wir überwältigt von seiner Liebe sind.
Wie wäre es also, wenn du deinen Gegenüber zuerst liebst, statt von ihm zu erwarten dich zu lieben? Ohne diese Erwartung kannst du viel freier und bedingungsloser lieben. Du kannst ein guter Freund sein.
2. Was ist das nächste, das Jesus für uns, seine Freunde macht? - Er geht all-in, indem er sein Leben wortwörtlich für uns hingibt wie wir in Johannes 3,16 lesen: "Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat."
Jesus war die Freundschaft, die Beziehung mit dir und mir so wichtig, dass er alles dafür tat. Unser Leben war ihm wichtiger als sein eigenes. DAS ist wahre Freundschaft!
Was bist du bereit für deine Freunde zu geben? Bist du bereit dich selbst hinten anzustellen? Bist du bereit nicht nur mit ihnen zu lachen, sondern auch zu weinen? Bist du bereit auch dann treu zu bleiben, wenn die Umstände schwierig sind oder deine Freunde harte Phasen durchmachen?
Bist zu bereit dein Leben für deine Freunde zu geben?
3. Wir sehen, dass Jesus seinen Freunden hilft ihre Beziehung mit unserem himmlischen Vater in Ordnung zu bringen. Was können wir daraus lernen? - Ein guter Freund hilft seinen Freunden in Problemen und bei Lösungen dieser.
Was beschäftigt deinen Freund gerade? Wo hat er/sie Probleme, Fragen, Schwierigkeiten? Wie kannst du helfen? Auf jeden Fall kannst du immer mitbeten, zuhören und ermutigen.
4. Jesus erzählt seinen Freunden die frohe Botschaft, das Evangelium beziehungsweise sorgt er dafür, dass das Evangelium sich erfüllt. Aber er erzählt seinen Freunden von seinem himmlischen Vater, von der Liebe des Vaters, von den himmlischen Wohnungen (siehe Johannes 14,2).
Wissen deine Freunde, was Jesus für sie am Kreuz getan hat? Erzählst du ihnen, was Gott dir in seinem Wort zeigt und was er in deinem Leben tut?
Wenn nicht, wird es Zeit dafür. Wie es in Lukas 6,45b heißt: "[...] denn wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund." Wovon ist dein Herz voll? Was bekommen deine Freunde von dir mit?
Die vier genannten Punkte sind nur ein Teil dessen, wie du ein guter Freund sein kannst. Es gibt noch einige praktische Tipps mehr, auf die ich hier aber nicht weiter eingehen werde, um den Rahmen nicht zu sprengen. Du willst mehr dazu wissen bzw hören, dann kannst du hier in der Podcast-Folge oder auf YouTube mehr über das Thema "Christliche Community" und alles, was dazu gehört erfahren.
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