Viele von euch werden bestimmt noch nicht viel oder sogar gar nichts von diesem Projekt gehört. Dieses Projekt wurde dafür in die Welt gerufen, um auf das Problem der Zwangsprostitution, vor Allem hier bei uns in Deutschland, aufmerksam zu machen und den betroffenen Frauen zu helfen. Der größte Wunsch der Mitarbeiter ist es, alle Frauen zu retten und allen ein neues Leben mit Jesus Christus in ihrem Herzen zu beginnen. Der Name zeigt uns auf, dass es nur ein „Projekt", also zeitlich begrenzt ist. Sie glauben also, dass es unserem großen Gott möglich ist,
Das Projekt Schattentöchter besteht mittlerweile aus vierzehn Mitarbeitern, von denen dreizehn Frauen sind und wird komplett durch Gebet getragen. In dem Interview mit einer der Mitarbeiterinnen wurde dies ganz klar. Die Arbeit wird nicht hauptsächlich von Menschen, sondern von Gott geführt. Christus ist das Zentrum dieser Arbeit und ohne ihn wäre es viel schwieriger das Leid, mit dem jeder, der in einem solchen Bereich arbeitet, zu verarbeiten um daran nicht zu zerbrechen. Denn hört man nur Teile der Geschichten der Frauen, die in der Zwangsprostitution leben müssen, so zermürbt es viele psychisch. Auch für die Mitarbeiter des Projekt Schattentöchter ist es nicht immer einfach weiter zu machen, doch eine von ihnen berichtet mir, dass Gott ihr die Kraft gebe immer weiter zu machen und weiter zu hoffen.
Doch wie kommt ein solches Projekt zustande?
Erika, eine der Mitarbeiterinnen im Leitungskreis des Projekts, kam das erste Mal durch Mission Freedom in Hamburg mit dem großen Thema und dem damit verbundenen Problem der (Zwangs-)Prostitution in Berührung. Dort hörte sie die erste Lebensgeschichte einer Prostituierten, die sie zusammen brechen ließ, sobald sie alleine war. Doch Gott half ihr, indem er ihr Frieden darüber gab, indem er ihr die Last abnahm und ihr bewusst machte, dass er alles in der Hand hat und diesem Leid ein Ende setzten wird. So durfte sie also eine Zeit lang in Hamburg mithelfen, aber schon nach ein paar Jahren wurde sie von Gott zurück nach Hause, in den Umkreis Neuwied geschickt. Erika erzählte mir, dass sie nicht verstünde warum Gott sie wieder Zuhause haben wollte. Vor Allem sähe sie nicht, wie sie Prostituierten hier helfen könne. Dennoch hörte sie auf Gott und zog 2014 in den Umkreis Neuwied. Nachdem sie Zuhause war trug sie sich also eine Zeit lang mit dem Thema herum, betete intensiv darüber und sprach immer wieder über das Problem der Prostitution. 2017 fand sie sich dann mit Allisa zusammen, die nun ebenfalls im Leitungskreis des Projekts ist. Erika erzählte, dass die beiden durch Gespräche gemerkt hätten, dass sie das selbe Anliegen haben. So entstand zuerst eine Gebetsgruppe mit dreizehn Frauen, die alle dieses Anliegen auf dem Herzen hatte. Im Juli 2017 durfte das Projekt Schattentöchter das erste Mal mit der persönlichen Arbeit mit den Frauen starten; sie durften mit der „Streetwork“ beginnen, wie die Frauen es nennen. Die praktische Umsetzung des Gebetes hatte begonnen.
Seit dem Start arbeiten die dreizehn Frauen mit ganzem Herzen an diesem Projekt und geben ihr Bestes, um möglichst viele Frauen mit Gottes Hilfe zu retten. Schon nach ein paar Monaten kam auch schon die erste Frau, die Zuflucht in der Schutzwohnung suchen wollte. Dies war auch schon kurz darauf möglich, was auch heißt, dass sie ihrem alten Leben den Rücken gekehrt hat und ein neues beginnen möchte. Dieser Schritt erfordert sehr viel Mut für diese Frauen, ist aber ein unglaubliches Geschenk für sie und auch für die Mitarbeiter des Projekts Schattentöchter.
Kann das Projekt so eine große Aufgabe alleine bewältigen?
Die Antwort auf diese Frage ist ein ganz klares „Nein“, denn es gibt viel zu viele Opfer der (Zwangs-)Prostitution. Vor Allem bei uns in Deutschland, das in diesem Zusammenhang auch der „Puff Europas“ genannt wird, herrscht, wie der Spitzname schon sagt, eine viel zu hohe Anzahl an betroffenen Frauen, die sexuell ausgebeutet werden. Und für die Menge an Opfern des Menschenhandels, die aus diesem hervor geht, gibt es deutschlandweit noch viel zu wenige Schutzhäuser für Betroffene.
Es gibt Gott sei Dank viele andere Projekte, die auch in diesem Bereich tätig sind, wie zum Beispiel die Sons of God oder die Polizei und auch ein großes Netzwerk an Organisationen, die sich gegenseitig unterstützen.
Was kannst Du konkret tun? Zum einen kannst du natürlich direkt in einem solchen Projekt mitarbeiten. Das Projekt Schattentöchter sucht zum Beispiel auch Mitarbeiter. Dabei musst du dir aber ganz sicher sein, dass das Gottes Berufung für dich ist, denn ohne Berufung wird dich diese Arbeit relativ schnell zerbrechen. Also ermutige ich dich zu beten und mit Gott darüber zu sprechen. Wenn die Antwort ein „Ja“ ist, dann kannst du dich gerne bei dem Projekt melden. Sei dir dabei nur bewusst, dass du nicht direkt mit der „Streetwork“ starten kannst, sondern erst ein paar Wochen treu den Gebetskreis besuchen wirst. Denn diese ganze Arbeit wird durch das Gebet von Gott getragen. Nicht das Projekt rettet die Frauen, sondern Gott allein. Das Projekt Schattentöchter ist dabei ein Werkzeug in seiner allmächtigen Hand. Außerdem hat das Projekt mehr Aufgabenbereiche zu bieten als das „Streetwork“. Also überleg es dir. Wenn diese Arbeit jedoch nicht deine Berufung ist, dann ist deine Hilfe dennoch genau so wichtig und ausschlaggebend wie der aktive Dienst. Du kannst etwas von dem Geld, dass Gott dir anvertraut hat, in dieses Projekt, in die Frauen investieren. Denn das Projekt Schattentöchter vertraut Gott auch im finanziellen Bereich und wird somit nur durch Spenden finanziert. Aber vor Allem kannst du beten! Du kannst für das Gelingen des Projekts, für die Bewahrung und Leitung der Mitarbeiter und für Hilfe für die Frauen sowie bereite Herzen beten. Denn Gott sagt uns in seinem Wort, dass das Gebet eines Gerechten viel vermag, wenn es ernstlich ist (siehe Jakobus 5, 16b) und dass uns gegeben wird, wenn wir bitten (siehe Matthäus 7,7). Dein Gebet fällt bei dieser Arbeit also auf jeden Fall ins Gewicht. Warum nutzt du es nicht? Zum anderen kannst du viel über das Problem der (Zwangs-)Prostitution sprechen. Mache die Menschen in dienem Umfeld darauf aufmerksam! Es kann manchmal unangenehm sein, über das Thema zu reden, vor Allem die ersten Male, denn besonders in Gemeinden ist es leider viel zu oft ein „Tabu-Thema“. Man spricht einfach nicht darüber und genau das ist das Problem. Denkst du wirklich, dass Prostitution vor Gemeinden Halt macht? Auch in unseren Reihen sind Menschen davon betroffen, auch bei uns brauchen sie Hilfe. Du glaubst mir nicht? Kein Betroffener wird es wahrscheinlich offen zugeben, aber es gab auch schon Fälle, bei denen Mädchen und Frauen in und aus Gemeinden zur Prostitution gezwungen wurden oder noch werden. Aber sie lassen es sich nicht anmerken, weil sie dann wie Aussätzige behandelt werden würden. Ist Prostitution aber kein Thema mehr, dass gemieden wird, so werden die Opfer dieser auch eher um Hilfe bitten, weil ihnen nicht mehr das Gefühl gegeben wird schlechter zu sein. Außerdem wird es schwieriger für die „Verursacher“ ihr Treiben im Untergrund zu halten, wodurch den Frauen besser und schneller geholfen werden kann. Also mach den Mund auf! Sprich das Problem an und sie die Veränderung in deinem Umfeld! Bist du nicht gespannt wie viel sich verändern kann, wenn das Problem auch deinem Umfeld bekannt wird? Glaub mir, die Veränderung ist die komischen Blicke wert, die dir anfangs vielleicht zugeworfen werden. Fang heute noch an und erlebe wie Gott Veränderung schenkt! Gottes Segen dabei!
„Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!“ - Johannes 8, 7b
Überarbeitet vom Projekt Schattentöchter
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